Rezension

Kamelritt für übergewichtige Touristen

Der Zorn der Asirim - Bradley Beaulieu

Der Zorn der Asirim
von Bradley Beaulieu

Mit Despotie in der einen Faust und dämonischen Dienern in der anderen regieren zwölf Könige die Wüstenmetropole Sharakhai. An ihren Thronen sägt Çeda, Halbwaise mit Zunder im Schwertarm und teilmysteriöser Herkunft. Beschritt unsere Heldin als Fixstern der Geschichte in Band eins noch zielstrebig den tugendhaften Pfad der Rebellion, so wird sie nun von einem dramaturgischen Sandsturm aus Mythen, Geheimnissen, höfischen Intrigen, fragwürdigen Allianzen und persönlichem Rachedurst durchgeschüttelt. Außerdem in diesem Teil: Götter, die unter Menschen wandeln, Terroristen-Romantik und eine waschechte Mumien-Storyline.

Wer lange Reihen voll langer Bücher mag, kann die Shisha stopfen und loslesen. Aber vorher genug trinken, denn man weiß nie, ob hinter der nächsten Düne Wasser wartet oder nur noch mehr Sand.

Eine Frage ans Plenum: Was haben Fantasy-Autoren bloß immer mit Zahlen? Zwölf Könige, drei Schwerter, sieben Söhne/Siegel/Zwerge, fünf fettige Fritten. Hier ist noch eine Zahl: Dieses Buch ist zu lang, zu lang und dreimal zu lang. Und deshalb hat die auf gut 800 Seiten plattgewalzte Story die Spannungskurve eines Kamelritts für übergewichtige Touristen: Ab und zu hopst es mal, ansonsten gemütlicher Trab...

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