Rezension

Kampf für die Freiheit

Alles, was ich bin - Anna Funder

Alles, was ich bin
von Anna Funder

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch ist ein Roman, der von wirklich lebenden Personen handelt und auf realen Ereignissen basiert. Es geht um die frühe Zeit von Hitlers Machtergreifung. Eine Gruppe junger intellektueller Widerstandskämpfer flieht 1933/34 aus Berlin nach London, von wo sie den Widerstand gegen die Nazis organisieren. Diese Gruppe setzt sich im Wesentlichen aus fünf Personen zusammen, die es allesamt wert sind, im Internet recherchiert zu werden:

der jüdische Schriftsteller und Revolutionär Ernst Toller (1893 – 1939)
seine Sekretärin und Geliebte Dora Fabian (1901 – 1935)
Doras Cousine Ruth Becker, angelehnt an Ruth Blatt (1906 – 2001), einer Freundin der Autorin,
der Journalist Hans Wesemann (1895 – 1971)
der Journalist Berthold Jacob (1898 – 1994)

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Ich-Perspektive Ruths und Tollers. Toller schreibt 1939 im Exil in einem New Yorker Hotel seine Biografie „Eine Jugend in Deutschland“, die sich ausschließlich um Dora dreht. Ruth liest sie im Jahre 2011 als alte Frau in Sydney und ergänzt in Gedanken ihren Teil der Geschichte. Beide erzählen aus unterschiedlichen Zeiträumen – ihrer jeweiligen Gegenwart und weiter zurückliegender Zeitpunkte. Die Orientierung beim Lesen erfordert deshalb etwas Aufmerksamkeit, wird aber dadurch erleichtert, dass die Kapitel die Namen des jeweiligen Erzählers als Überschrift tragen.

Vorwegnehmen will ich nicht, was für ein Verrat und von wem begangen die Freunde letztlich auseinandersprengt, worauf schon der Klappentext hindeutet. Das selbst zu lesen, macht gerade das Packende an dem Buch aus. Es ist auf jeden Fall informativ und berührend zugleich. Die Autorin hat erkennbar sorgfältige Recherchearbeit geleistet und bietet einen guten Einblick in einen wichtigen Teil der deutschen Geschichte.

 

Das Buch hat mich nunmehr neugierig gemacht auf das erste Buch der Autorin – Stasiland -, für das sie den Samuel Johnson Award erhielt.

Kommentare

AnnaLange kommentierte am 17. Februar 2014 um 20:03

Tolle Rezi:)

 

LG