Rezension

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Kann Ember der FBR entkommen? - Stärker als sein Vorgänger!

Gesetz der Rache - Kristen Simmons

Gesetz der Rache
von Kristen Simmons

Bewertet mit 4 Sternen

Ember und Chase haben im Lager der Rebellen von Knoxville Zuflucht gefunden. Gerne würde Ember die Rebellen auch im Außeneinsatz unterschützen, doch ihre Angst, erkannt zu werden, ist zu groß. Dann jedoch beginnt ein mysteriöser Heckenschütze, Soldaten zu erschießen, und Ember steht auf der Liste der fünf Verdächtigen des FBR. Sie muss entscheiden, ob sie sich der Öffentlichkeit zeigen möchte. Gemeinsam mit Chase und Sean will Ember außerdem um jeden Preis Rebecca befreien, bevor sie mit Chase in ein sicheres Haus aufbricht. Doch kann sie den Hinweisen über Rebeccas Aufenthaltsort trauen, die ausgerechnet von der Person stammen, die sie am meisten verachtet?

Im Gegensatz zum Serienauftakt startet dieses Buch ruhiger. Im Lager der Rebellen sind Ember und Chase vorerst sicher. Während Ember mit der Frage hadert, ob sie sich in die Öffentlichkeit wagen kann, ohne verraten und gefangen genommen zu werden, nimmt die Autorin sich die Zeit, einige Erklärungen über den Krieg und den Aufstieg der FBR nachzuliefern, die ich bisher vermisst habe. Auch über die Pläne, Ziele und Struktur der Rebellen erfährt man viel, was mich die Handlung besser verstehen ließ.

Die Spannung kehrt dann allmählich in Form des Heckenschützen sowie einer Person zurück, die Ember am liebsten wohl nie wiedergesehen hätte. Während Ember über die Identität des Heckenschützen grübelt und sich fragt, wem sie vertrauen kann, nehmen die Ereignisse eine dramatische Wendung und die Geschichte gewinnt an Tempo. Die Handlung ist genauso spannend wie sein Vorgänger, die Brutalitäten werden dabei aber weniger detailreich beschrieben.

In „Artikel 5“ hatte ich Embers Naivität kritisiert und ihr Talent, permanent an die falschen Leute zu geraten. In „Gesetz der Rache“ hat Ember viel von dieser Naivität abgelegt, sie ist reifer und stärker geworden. Immer wieder blitzt jedoch eine Unsicherheit und Verletzlichkeit auf, die ich für ihren jugendlichen Charakter als authentisch empfand. Auch die Darstellung ihrer Beziehung zu Chase war gelungen: Die beiden hegen Gefühle füreinander, haben es vor dem Hintergrund der bisherigen und aktuellen Ereignisse aber nicht einfach.

Ember und Chase wirken in diesem Buch oft wie Spielbälle, die vom Schicksal in eine Richtung getrieben werden. Ihr Ziel ist die Befreiung Rebeccas, dem sie jedoch lange Zeit kein Stück näher kommen. Vielmehr müssen sie sich darum bemühen, nicht von der FBR gefasst zu werden. Dabei erfährt man viel über das Netzwerk der Rebellen. Ich hätte mir hier jedoch ein paar richtungsweisendere Entwicklungen gewünscht, die sich die Autorin jedoch für den Schluss des Buches und vermutlich den finalen Band der Trilogie aufgehoben hat.

„Gesetz der Rache“ präsentiert sich stärker als sein Vorgänger. Es werden Erklärungen über die Hintergründe der Gesellschaft nachgeliefert, welche die Geschichte für mich verständlicher machten. Auch die Charaktere wirken reifen und ich konnte ihre Handlungen besser nachvollziehen. Die Handlung nimmt allmählich wieder an Tempo auf bietet eine spannende Handlung, die dem Leser vor allem die Situation der Rebellen näher bringt. Ich bin gespannt, was Ember im finalen Teil der Trilogie erwartet.