Rezension

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Geldsack - Martin Arz

Geldsack
von Martin Arz

Bewertet mit 5 Sternen

Toller München-Krimi mit Flair

„Geldsack“ ist ein Regional-Krimi, der in München spielt. Es ist bereits der 6. Fall für den Münchner Ermittler Max Pfeffer. Die vorhergehenden 5 Fälle muss man aber nicht gelesen haben, um dieses Buch zu verstehen.

Das Cover des Buches finde ich sehr gelungen, ein richtiger Eyecatcher; besonders auffallend sind auch die runden Ecken auf einer Seite, das habe ich so noch nie gesehen (außer bei Kinderbüchern).

Das Buch startet rasant, bereits auf den ersten Seiten wird man mit einem Toten konfrontiert, den der Gärtner zusätzlich noch etwas verstümmelt, indem er ihm ein paar Finger mit dem Rasentrimmer abschneidet. Der Tote ist Guido Zumboldt, Sohn und Erbe eines schwerreichen Brauerei-Ehepaars, das auch ein Zelt auf dem Oktoberfest betreibt. Er liegt tot in der Hecke eines exklusiven Münchner Luxus-Hochhauses, dem Einstein-Tower,  in dem es nur so von exzentrischen Bewohnern wimmelt: der „Chinese“, der eigentlich ein Araber ist, bewohnt die obersten zwei Stockwerke des Hochhauses. Die weiteren Bewohner sind die Eltern des Toten, die Frau und Kinder des Toten, ein nicht ganz echter Graf, ein Stararchitekt mit pubertierendem Sohn und nicht zu vergessen ein schwules Pärchen, das auf der gleichen Etage wie der Tote wohnt.

Warum musste Guido Zumboldt sterben, und das ausgerechnet einen Tag, nachdem er den Zuschlag für sein eigenes Münchner Oktoberfest-Bierzelt erhalten hat? Kriminalkommissar Pfeffer und seine Polizeikollegen und –kolleginnen haben alle Hände voll zu tun, um in dem Wust an Informationen und Eigenheiten der Tower-Bewohner auf die richtige Spur zu kommen. Denn es gibt viele Motive, warum Guido Zumboldt ermordet worden sein könnte…

Martin Arz hat einen Krimi geschrieben, in dem alles stimmig ist. Die Mitwirkenden zeichnet er sehr bildhaft, ich konnte mir die überkandidelten Bewohner sehr gut vorstellen. Besonders Cliewe Ewers, der eine Teil des schwulen Pärchens, und sein Fernsehauftritt waren echt der Hammer und haben Lachtränen bei mir hervorgerufen. Mit dem Gärtner habe ich mitgelitten, er hatte auch kein einfaches Schicksal. Max Pfeffer kam sehr sympathisch und „normal“ rüber, gefallen hat mir auch die Darstellung seines Familienlebens mit seinem Partner. Der  Dialekt kam nicht zu kurz und brachte ebenfalls Flair in die Geschichte.

Die Suche nach dem Täter bleibt bis zuletzt superspannend, geschickt zeigt der Autor immer wieder neue Motive und Tatverdächtige auf und zum Schluss kommt es ganz anders als man dachte.

Das Buch hat definitiv bei mir die Lust geweckt, weitere der Max Pfeffer-Fälle zu lesen. Ich vergebe für „Geldsack“ die volle Punktzahl von 5 Sternen.