Rezension

Kann man lesen, kann man aber auch genauso gut sein lassen.

Ugly - Pretty - Special 01 - Verlier nicht dein Gesicht - Scott Westerfeld

Ugly - Pretty - Special 01 - Verlier nicht dein Gesicht
von Scott Westerfeld

Bewertet mit 2 Sternen

 

Tally kann ihren 16. Geburtstag erst gar nicht erwarten, denn dann steht endlich ire Schönheitsoperation an. Endlich wird auch sie zu einer Pretty werden und nicht mehr länger hässlich sein. 

Endlich kann sie zu ihrem besten Freund nach Pretty Town ziehen und hat endlich keine Sorgen mehr. 

Tallys Freundin Shay sträubt sich jedoch gegen ihre Operation. Sie will selbst bestimmen, was sie tut, sie will selbst über ihre Leben entscheiden und das tun, was sie für richtig hält.

Schließlich entscheidet sie sich für den, für sie einzig richtigen Weg: Shay flieht und Tally wird vor die wichtigste Entscheidung ihres Lebens gestellt, welche nicht nur für ihr eigenes Leben ungeahnte Folgen haben wird.

 

Ich habe wirklich die gesamte letzte Woche gebraucht, um mir darüber klar zu werden, was ich über dieses Buch zu sagen haben und ich muss ehrlich sagen, dass ich die ganze Thematik noch immer ein wenig.. befremdlich finde, gerade aufgrund der Altersgruppe, an welche dieses Buch gerichtet ist.

 

Tally ist ein Mädchen, welches sich extrem unwohl damit fühlt, hässlich zu sein und sie kann es kaum erwarten, endlich eine von den Pretty zu werden.

Ich habe mich ein Großteil des Buches gefragt, was genau einen dazu veranlasst, zu denken, man wäre hässlich.

Eine zu große Nase?

Zusammengewachsene Augenbrauen?

Augen, die vielleicht sogar nicht gleichgroß sind?

Ein krummer Rücken oder ein paar Narben? 

 

Jeder von uns definiert hässlich und schön sein anders und ein jeder von uns hat mit Sicherheit etwas an sich, was er besonders schön oder besonders hässlich findet, aber in meinen Augen vermittelt dieses Buch oftmals den Wert, dass man nur erfolgreich und glücklich sein kann, wenn man sich einer Schönheitsoperation unterzieht.

 

Mit den Charakteren an sich bin ich auch nicht wirklich warm geworden. Keiner von ihnen hatte so viel Tiefgang, dass ich mich mit ihm verbunden gefühlt habe, dass ich nachvollziehen konnte, warum er so handelt, wie er an manchen Stellen handelt.

 

Ich will nicht sagen, dass das Buch grundlegend schlecht war, denn die Idee hindert dem Buch fand ich gar nicht mal so schlecht, allerdings hat es in meinen Augen an der Umsetzung gefehlt.

 

Tally war mir mit ihrerArt und vor allem mit ihrer Denkweise von Anfang an unsympatisch. Sie will auf Biegen und Brechen schön werden und als es endlich soweit ist und Shays Flucht ihr das verweigert, steht sie anfangs schon zwischen den Stühlen, fängt sich meiner Meinung nach aber recht schnell wieder.

Sie war mir an ein paar Stellen viel zu wankelmütig. Mal wollte sie erwachsen sein und wollte David und Shay imponieren, dann wollte sie doch wieder zu ihrem besten Freund und zusammen mit diesem im Pretty Town bei Friede, Freude, Eierkuchen glücklich sein. 

Mit hat es eher das Gefühl gegeben, dass Tally trotz ihrer 16 Jahre nicht in der Lage ist, für sich selbst zu sorgen, einfach alleine zu sein. Sie hat ihr Leben fast schon abhängig von den beiden gemacht. 

 

Alles in allem konnte mich das Buch nicht überzeugen und obwohl es nicht zwingend so sein muss, kann es durchaus passieren, dass dieses Buch einigen Jugendlichen ein falsches Bild von Schönheit und Erfolg vermittelt. 

Ich bin mir nicht sicher, ob ich die beiden Folgebände noch lesen werde, aber es fällt für mich definitiv unter die Kategorie: Kann man lesen, kann man aber auch sein lassen. 

Oder ich bin einfach inzwischen zu alt, für Bücher dieser Art.. wäre auch eine Kategorie.