Rezension

Kann man lesen, muss man aber nicht.

Gone Girl - Das perfekte Opfer - Gillian Flynn

Gone Girl - Das perfekte Opfer
von Gillian Flynn

Bewertet mit 2.5 Sternen

Eines Tages verschwindet Nicks Frau Amy spurlos. Die Ehe war schon lange nicht mehr so gut wie zu Beginn der Beziehung und schnell gerät Nick ins Visier der Ermittler, denn alles weist auf ein Verbrechen hin …

Eine so kurze Inhaltsbeschreibung habe ich wahrscheinlich schon lange nicht mehr geschrieben, aber jedes Wort mehr wäre wirklich schon zu viel verraten.
Statt einer Inhaltsangabe finden sich auf dem Buchrücken auch lediglich einige Zitate, die das Buch in den höchsten Tönen loben. Das macht natürlich neugierig und schürt die Erwartungshaltung. So auch bei mir. Nachdem mir die bisherigen Bücher von Gillian Flynn bereits gut gefallen haben, war ich auf “Gone Girl” so richtig gespannt.

“Vergleichen Sie nicht – dieses Buch ist unvergleichlich” – u.a. mit diesem Satz wird das Buch beworben. Ich muss zustimmen, in einer Art ist dieses Buch tatsächlich unvergleichlich, ich kann mich jedenfalls nicht erinnern jemals ein solches Buch gelesen haben. Dies ist tatsächlich ein zweifelhaftes Kompliment, denn zumindest ich meine das nicht unbedingt positiv.

Die Autorin erzählt das Buch zum einen aus der Sicht von Nick und wie es ihm in der aktuellen Situation geht und zum anderen aus der Sicht von Amy, in Form von Tagebucheinträgen. Ansonsten gliedert sich das Buch in drei große Abschnitte. Weder Nick noch Amy fand ich während des gesamten Lesens wirklich sympathisch, noch konnte ich sie verstehen. Ich konnte mich also weder für Team Nick, noch für Team Amy entscheiden. Im ersten Abschnitt gab es allerdings noch einige Überraschungen und überraschende Wendungen, die man so nicht unbedingt erwartet hätte, was die Figuren anbelangt.

Insgesamt hat mir das Buch, vor allem das Ende, leider nicht so gut gefallen. Es war gut erzählt ja, gut konstruiert. Aber das war auch schon alles: gut konstruiert. Da war irgendwie nichts authentisch, realistisch und nach dem ersten Teil, nachdem die Geschichte eine überraschende Wendung nimmt, gab es eigentlich auch überhaupt nichts überraschendes mehr.
Hinzu kommt, dass ich das Buch teilweise auch sehr künstlich in die Länge gezogen fand. Einige Dinge hätten wirklich ausgelassen werden können, weil sie nichts weiter zur Geschichte beigetragen haben.

Schade, ich war auf dieses Buch wirklich total gespannt, vor allem nachdem es so wahnsinnig gelobt und gepriesen wurde und mir Gillian Flynns bisherige Bücher total gut gefallen haben, aber meine Erwartungshaltung war nach diesem Hype wohl einfach viel zu hoch. So vergebe ich hier lediglich drei solide Sterne und muss sagen: kann man lesen, muss man aber nicht.