Rezension

Kann man lesen, muss man aber nicht

Der Geschmack von Sommerregen - Julie Leuze

Der Geschmack von Sommerregen
von Julie Leuze

Bewertet mit 2 Sternen

Sophie ist eher ein Mädchen, welche nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen muss und es auch gar nicht will. In ihrer Klasse ist sie fast schon unscheinbar und eher für sich, bis plötzlich Mattis auftaucht. Ein einziger Blick in seine Augen reicht aus und sie ist ihm völlig verfallen. Ein einziges Lächeln von ihm reicht aus und sie schmilzt förmlich dahin. Nie hätte sie es für möglich gehalten, dass auch er sich für sie zu interessieren beginnt und an die berühmte Liebe auf den ersten Blick hat sie schon gar nicht geglaubt.
Beide können sich aus verschiedensten Gründen nicht richtig aufeinander einlassen und ahnen dabei nicht, dass ihrer beide Leben sich nun von Grund auf verändern werden. Sophies, welche einem Familiengeheimnis auf die Spur kommt, welches sie so nie für möglich gehalten hätte und Mattis, welcher sich bei Sophie so sicher und geborgen fühlt, wie noch nie in seinem bisherigen Leben. 
Schon, als Sophie Mattis zum ersten Mal sieht, verliebt sie sich total in ihn, wenn auch anfangs hoffnungslos. Mattis ist der Mädchenschwarm der Schule und alle gutaussehenden Mädchen sind hinter diesem Schnuckel her. Sophie gehört natürlich nicht zu diesen Mädchen und rechnet sich keine wirklichen Chancen aus. Sophie trägt nämlich ein Geheimnis mit sich herum, welches sie denken lässt, dass sie geisteskrank ist, welches sie denken lässt, sie ist verrückt und wird irgendwann einmal in der Psychiatrie landen, genau wie ihre Oma vor ihr. 
Ich muss ehrlich sagen, dass ich das Buch schon vor ein paar Tagen ausgelesen habe und lange darüber nachgedacht habe, wie genau ich denn überhaupt darüber schreiben soll, wie genau ich meine Meinung darüber äußern soll, ohne dass ich gleich - wieder - angegriffen werden, denn für mich war das Buch eher.. naja, eine kleine Enttäuschung.
Es ist das übliche Klischee.. unglaublich toll aussehender Junge, verliebt sich in das "hässliche Entlein" der Schule, welche dadurch für die anderen fast schon "berühmt" wird. Sie trägt ein Geheimnis mit sich rum, welches er zum Teil aufdecken will, auch wenn er selbst nicht besser ist und ein Geheimnis mit sich rumschleppt, welches nur sie zu verstehen scheint, sobald es ans Licht kommt. 
Auch, was die Geheimnisse der beiden an sich angeht, war ich etwas enttäuscht und hätte mir ein wenig mehr Handlungsbedarf gewünscht. Für Sophie reicht lediglich ein Gespräch mit ihrer Oma, bevor sie mit sich wieder völlig im Reinen ist und das, obwohl sie im Vorfeld nicht einmal Nachforschungen darüber gestellt hat, was es tatsächlich mit ihrer Gabe auf sich hat. Ihre Eltern waren der Ansicht, es darf niemand davon erfahren, also war das halt so. Von Mattis will ich gar nicht erst anfangen, denn er war für mich einfach nicht der perfekte Traummann, als welchen die Autorin ihn hat versucht dazustellen.
Vielleicht bin ich inzwischen einfach zu alt für Bücher solcher Art, aber mich konnte es absolut nicht überzeugen. Allein die Tatsache, dass ich es recht schnell durch hatte und mir Lena, als Sophies beste Freundin, noch am sympatischsten war, lässt die Meinung nicht ganz so negativ ausgefallen, dennoch heisst das Fazit lediglich: Kann man lesen, muss man aber nicht.