Rezension

Kann man lesen, muss man aber nicht

Coppelia im Heu - Alicia Mirowna, Bettina Unghulescu

Coppelia im Heu
von Alicia Mirowna Bettina Unghulescu

Inhalt: Sofia und Dominik scheinen sich auf den ersten Blick in einander zu verlieben und können nicht aufhören an einander zu denken. Leider können die beiden keinen Kontakt zu einander aufnehmen, weil sie vergessen haben, ihre Nummern auszutauschen. Doch als Dominik, geplagt von Liebeskummer, mit seiner Band einen Hit produziert und seine Karriere steil bergauf geht, findet er seine Tänzerin Sofia endlich wieder. Aber diesmal werden sich ihre Wege wieder trennen, da beide beruflich in unterschiedliche Richtungen gezogen werden. Können sie dennoch ein gemeinsames Leben aufbauen und zu einander finden?

Der Einstieg ist mir sehr schwer gefallen, weil der Leser mitten in die Geschichte geworfen wird und überhaupt nicht weiß, wo er sich gerade befindet. Die österreichischen Begrifflichkeiten und Redewendungen kamen da erschwerend dazu. Es gibt keine Erklärungen zu den Wörtern und als Nicht-Österreicher steht man da oft vor einem großen Fragezeichen. Das hat der Geschichte zwar keinen Abbruch getan, war aber dennoch nicht sehr angenehm. Zusätzlich springt man zwischen den Gedanken verschiedener Personen hin und her, ohne genau zu wissen, in welchem Kopf man sich derzeit befindet. Ich war gerade noch damit beschäftigt mich zu fragen, was Dominik gerade denkt, als sich plötzlich Sofias Gedanken einmischen. Die Gedanken wurden in einen Mixer geworfen und zusammen gemixt. Anders kann ich es nicht beschreiben. Das hat es mir natürlich auch nicht leichter gemacht, in die Geschichte einzutauchen. Und da hatte ich schon überhaupt keine Lust mehr weiter zu lesen. Ich war aber so gespannt, weil es sich hierbei um eine Liebesgeschichte handelt, bei der alle üblichen Klischees auf  die Schippe genommen werden und karikiert werden, dass ich mich doch durchgerungen haben. Und es werden tatsächlich alle möglichen Klischees aufgegriffen und ins Lächerliche gezogen,  allerdings fand ich das Ganze nicht wirklich witzig. Ich konnte darüber einfach nicht lachen, nicht mal schmunzeln. So war es im Endeffekt für mich doch bloß eine sehr überspitzte, kitschige Romanze, die so in der Realität natürlich niemals geschehen würde. Es war auch einfach sehr langweilig, weil nicht wirklich etwas passiert. Es hat mich auch überhaupt nicht berührt oder interessiert, ob die beiden wieder zu einander finden. Die 200 Seiten haben sich ins Unermessliche gezogen und nahmen einfach kein Ende. Die Charaktere sind ziemlich flach gehalten. Ich habe keinerlei Sympathien aufbauen können. 

"Coppelia im Heu" ist ein Buch, das man lesen kann, aber wirklich nicht lesen muss. Klar hebt sich die Geschichte von üblichen Liebesromanen ab, weil es ins Lächerliche gezogen wird, aber wirkliche Lacher gibt es nicht. Dazu kommt ein sehr anstrengender und chaotischer Schreibstil. Es hat keinen Mehrwert für die Gemeinschaft. Liebesromane sind nicht mein bevorzugtes Genre. Ich könnte mir dementsprechend vorstellen, dass ihr Gefallen an diesem Buch finden könnten, wenn ihr sehr häufig Romanzen lest. Dann könnte es vielleicht eine gelungene Abwechslung sein und euch zum Lachen bringen.