Rezension

Kann man, muss man aber nicht lesen

Das Geheimnis von La Bastide Blanche - Mary L. Longworth

Das Geheimnis von La Bastide Blanche
von Mary L. Longworth

Bewertet mit 3 Sternen

Mary L. Longworths Reihe um den Untersuchungsrichter Antoine Verlaque und Marine Bonnet gehört zu den Reihen von in der Provence angesiedelten Krimis, die ich seit Jahren verfolge. Es war nie die ganz große Krimikost, aber durchaus unterhaltsam für zwischendurch. Als nun im Januar der siebte Roman erschien, zögerte ich aus alter Verbundenheit nicht lange und kaufte ihn mir. Doch erstmals war ich wirklich enttäuscht. Zwar kann man wiederholt Antoine und Marine, inzwischen verheiratet und gemeinsam in einer Wohnung lebend und anderen aus den Vorgängerromanen Vertrauten beim Ermitteln und Leben über die Schulter gucken, aber der "Fall" ist dieses Mal äußerst schwachbrüstig.

Über den für Verlaque tätigen Ermittler Bruno Paulik lernen dieser und Marine den Bestsellerautoren Valère Barbier kennen, der in das Nachbarhaus der Pauliks eingezogen ist, eben die im Titel des Romans erwähnte "La Bastide Blanche". Einige mysteriöse Ereignisse lassen den Autoren vermuten, dass es dort spukt. Die Geschichte des Hauses, das vor Jahrhunderten einem berüchtigten Schürzenjäger gehört hatte, bietet durchaus Anlass für solche Vermutungen. Doch Verlaque interessiert sich noch aus einem anderen Grund für Barbier, denn ein ihm befreundeter Richter bittet ihn um die Wiederaufnahme der Untersuchung des Todes von Barbiers Gattin, die bei einem Sturm von einem Schiff stürzte und deren Leiche nie gefunden wurde. Und so plätschert die Handlung unentschlossen weiter, ein richtiger Krimi wird daraus eigentlich nie, wenngleich es einige (erwartbare) Überraschungen gibt.

Ob ich nach diesem Missgriff die Reihe weiter verfolgen werde, vermag ich nicht zu sagen, aber wahrscheinlich werde ich nicht mehr, wie dieses Mal, "blind" kaufen.