Rezension

Kann nicht als Psychothriller eingestuft werden

Das andere Haus - Rebecca Fleet

Das andere Haus
von Rebecca Fleet

Bewertet mit 4 Sternen

Kontrollverlust

Psychothriller Das andere Haus von Rebecca Fleet erschienen am 20.08.2018 im Goldmann Verlag, geb. Ausgabe 352 Seiten

Hervorheben möchte ich zunächst das tolle Buchcover. Es ist durch die schmiedeeisernen Gitter den alten Balkonen nachempfunden und die roten Klinker fühlen sich durch die Aufrauhung fast an wie echter Klinker.

Die Geschichte startet mit den kursiv gedruckten Handlungen und Gedanken des anderen Haustauschers, die auf einen gewissen Thrill hindeuten. Anschließende Kapitel handeln aus Carolines Sicht, abwechselnd in Gegenwart und Vergangenheit. Einige Kapitel sind aus Sicht von Francis erzählt. Der Schreibstil ist flüssig und das erste Drittel lässt hoffen, dass sich der Plot noch zum Psychothriller entwickelt. Leider wird man als Leser enttäuscht. Caroline war in der Vergangenheit ihrem tablettensüchtigen Ehemann Francis untreu und hat sich in ihre Affäre total verrannt. Die beiden Liebenden verbindet ein gemeinsames Geheimnis, wovon aber doch mehr Personen wissen, als sie ahnen.

Die Hauptcharaktere sind teilweise gut geschildert. Francis mit seiner Tablettensucht, den Nebel durch den er alles sieht und warum er sich diesem immer mehr hingibt. Caroline hingegen lebt durch die Affäre wieder auf, verzehrt sich aber vor Sehnsucht nach ihrem Geliebten und lebt für nichts anderes mehr. Die Nebencharaktere werden nur angeschnitten und wirken fast bedeutungslos.

Fazit: Ein gut konstruierter Roman mit wenigen Spannungselementen, die Thematik ist hinreichend bekannt. Die Einstufung als Psychothriller ist total irreführend. Mich hat das Buch eher auf der Drama Ebene abgeholt und diesbezüglich ein wenig zum Nachdenken angeregt.

Mein ganz herzlicher Dank geht an den Goldmann Verlag und Vorablesen für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.