Rezension

Kann nicht mit den vorherigen Bänden der Serie mithalten

Foxglove Summer - Ben Aaronovitch

Foxglove Summer
von Ben Aaronovitch

Im fünften Band dieser Buchserie reist Peter Grant aufs Land um dort bei dem Aufklären eines Falls von Kindesentführung zu helfen. Zwei Mädchen sind verschwunden und es scheint absolut keine Spuren zu geben. Das Buch ist in zwei Teile geteilt und am Ende des ersten Teils kann er mit Hilfe eines Kollegen und Beverley die beiden Mädchen finden und nach Hause bringen. Damit ist der Fall jedoch noch lange nicht gelöst. Warum sind die beiden überhaupt verschwunden? Woher kommen diese zeitweise unsichtbaren und teils sehr aggressiven Einhörner? Und sind die Mädchen wirklich die, für die man sie hält?

Ich bin insgesamt recht enttäuscht von dem Buch. Direkt zu Beginn fährt Peter zu einem nicht mehr aktiven Magier, der in der Nähe der verschwunden Mädchen wohnt, um ihn zu befragen. Sie unterhalten sich ein wenig über Magie – alles was danach kommt könnte auch zu einem x-beliebigen Krimi gehören, klassische Polizeiarbeit, besorgte Eltern, nichts Besonderes. Es dauert etwa 100 Seiten, bis zum ersten mal wieder das Thema Magie aufkommt – für etwa eine Seite. Danach wieder Langeweile. Weitere 100 Seiten später erfährt man, dass die gefunden Handys der Mädchen tatsächlich durch Magie zerstört wurden – aber auch das war’s dann erst mal wieder. Dazu kommen immer wieder Längen, viele Abschnitte die scheinbar überhaupt nichts mit der Handlung zu tun haben, Monologe des Ich-Erzählers, die einfach weggelassen werden könnten. Sogar weitere Charaktere tauchen auf, bei denen man erst rätselt, ob sie etwas mit der Sache zu tun haben könnten, die dann aber wohl doch nur Lückenfüller waren. Erst die letzten 2-3 Kapitel sind wieder spannend und werden den Erwartungen, die durch die vorherigen Bände geschürt wurden, gerecht.

Auch sprachlich bin ich ziemlich enttäuscht – nun muss ich dazu sagen, dass dies der erste Band war, den ich auf Englisch gelesen habe. Ich habe es nicht mit der deutschen Übersetzung verglichen, aber die Ausdrucksweise kam mir mehrfach sehr umgangssprachlich und teils sogar vulgär vor. Obwohl der Text insgesamt auch für mein etwas eingerostetes Schulenglisch gut zu verstehen war, habe ich einzelne Wörter aus Neugier nachgeschlagen, nur um dann zu merken, dass ich diese Wörter im Deutschen nie benutzen und vor allem nie in einem Roman erwarten würde.

Aufgrund all dieser Aspekte hat es mehrere Monate gedauert, bis ich mich durch das Buch durchgebissen hatte (in den längeren Pausen habe ich dann 4 andere Bücher gelesen…) und nun freue ich mich auf den nächsten Band, der wohl wieder deutlich besser sein soll!