Rezension

Kann trotz kleinerer Schwächen überzeugen

Marionette des Teufels - Dagmar Isabell Schmidbauer

Marionette des Teufels
von Dagmar Isabell Schmidbauer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:
Kriminalhauptkommissar Berthold Brauser ist kurz vor dem Ruhestand. So will er die letzten Wochen eigentlich etwas ruhiger angehen lassen und vertraut dabei in die Fähigkeiten seiner Jungen Kollegin Franziska Steinbacher. Doch dann wird die berühmte Opernsängerin Sophia Weberknecht tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Als die Ermittler feststellen, dass dieser Mord mit ihrem bisherigen Fall von dem ermordeten Klaus Wallenstein zusammen hängt, beginnt eine rasante Jagd nach den Zusammenhängen, Motiven und dem Täter. Als Brauser dann auch noch privat in die Sache verstrickt wird, drängt die Zeit immer mehr…

Meinung:
Das Cover gefällt mir richtig gut, da es durch das kräftige Pink erstmal alle Blicke auf sich zieht und auch danach noch eine gute Geschichte verspricht, die es auch halten kann.

So erzählt der Roman eine packende Kriminalgeschichte aus dem Passauer Raum.

Jedoch beginnt die Spannung erst ca. nach dem ersten Viertel des Buches. Denn die ersten 100 – 150 Seiten sind durch die detaillierte Schreibweise leicht verwirrend, aber vor allem ziehen sie sich etwas in die Länge. Hat man diesen Teil der ersten Informationen überwunden, dann beginnt der Lesespaß. Die Geschichte baut ab diesem Zeitpunkt mit jeder Seite mehr und mehr Spannung auf. Man rätselt mit den Kommissaren über die Zusammenhänge und einen möglichen Täter, kommt zu einem möglichen Ergebnis und muss dieses dann ein paar Seiten weiter wieder über den Haufen werfen. Vor allem gegen Ende des Romans haben Aufregung und Nervenkitzel ihren Höchststand erreicht und liefern ein weitgehenst überraschendes Ende mit unerwarteten Wendungen. Jedoch hätte ich mir die Überwältigung des Täters etwas ausführlicher gewünscht, da dies nach dem ganzen darauf hinarbeiten doch etwas schnell ging. Das endgültige Ende bringt dann doch nochmal einen Knaller mit sich. Jedoch bin ich mir nicht ganz sicher, was ich davon halten soll. Denn die Message die diese letzten Seiten mit auf den Weg geben ist zwar einerseits irgendwie nachvollziehbar, aber hinterlässt in mir doch ein bisschen ein schales Gefühl.

Der Schreibstil ist sehr detailreich, ansprechend und passt sehr gut zur Geschichte. Dies wirkt eben nur zu Beginn etwas zäh und überladen. Doch danach lässt sich das Buch flüssig lesen und schafft es auch den Leser zu fesseln. Der Krimi ist logisch aufgebaut, in sich stimmig und durchdacht. Neben der Spannung platziert Frau Schmidbauer geschickt einige erotische Szenen, die sich nahtlos in die Geschichte einfügen und gekonnt Akzente setzen.

Die Charaktere sind glaubhaft beschrieben und wirken sympathisch. Dennoch bleiben sie eher oberflächlich beschrieben, was für ihre Rolle in der Geschichte aber auch ausreichend ist.

Fazit:
Ein spannender Kriminalroman der zwar kleinere Schwächen hat, aber dennoch überzeugen kann. Am Ende gibts gute 3,5 Sterne.