Rezension

Katzenbachs erster Ermittler-Krimi

Die Grausamen - John Katzenbach

Die Grausamen
von John Katzenbach

Bewertet mit 3.5 Sternen

An einem Herbstabend im Jahr 1997 geht die 13-jährige Tessa Gibson von ihrer Freundin aus alleine nach Hause. Wie so oft. Nur, dass Tessa an diesem Abend nicht zu Hause ankommt. Sie bleibt, trotz groß angelegter Suchaktion und polizeilicher Ermittlungen, wie vom Erdboden verschluckt.

19 Jahre später werden zwei abgehalfterte Ermittler auf einen Haufen "cold cases" angesetzt. Unter anderem stoßen sie hierbei auf den Fall Tessa. Schnell wird ihnen klar, dass es hier einige Versäumnisse und Ungereimtheiten gegeben hat und sie nehmen den Fall neu auf und graben hierbei für den Geschmack einiger Beteiligter deutlich zu tief. Und welche Verbindung gibt es zu den 4 Mordfällen, die die Ermittler ebenfalls ausgraben?

Ich liebe die Bücher von John Katzenbach, auch wenn mich nicht jedes Buch begeistern konnte. Hier legt der Autor nun seinen ersten sogenannten "Ermittler-Krimi" vor. Die beiden Hauptfiguren Gabe und Marta sind am persönlichen und beruflichen Tiefpunkt angelangt. Gabe hat den Tod seines Schwagers nicht verarbeitet und spricht dem Alkohol deutlich zu sehr zu, während Marta den Tod ihres Partners verschuldet hat und seitdem an einer Schusswaffenphobie leidet. Nun sehen sich beide gezwungen, als Team zusammen zu arbeiten und werden dabei natürlich mit ihren Problemen konfrontiert. Der Fall Tessa wurde auf der einen Seite spannend konstruiert, auf der anderen Seite war einiges vorab zu erahnen, wenn auch nicht alles. Am Schluss wurde es mir ein wenig zu verworren. Insgesamt bekommt das Buch von mir ein wenig Abzug, da es mich zwar gut unterhalten hat, aber nichts wirklich bahnbrechend Neues im Genre zu bieten hat. Außerdem habe ich schon bessere Katzenbach-Romane gelesen.