Rezension

Katzenlöwenseelenhund, Deine weißen Pfoten Tragen uns vom Erdenrund Ins ferne Reich der Toten

Das Buch der toten Kinder
von Alexander Kaschte

Bewertet mit 5 Sternen

Großartig illustriert von Anastasia Kaschte und mit genau den richtigen Worten, ob nun verwirrend, gereimt oder als Fließtext, berührt dieses Buch gleich auf mehreren Ebenen.
Der Klappentext beginnt mit einer Warnung, dass Buch in der richtigen Reihenfolge zu lesen, nämlich von vorne nach hinten, ohne der Neugier zu erliegen und schon heimlich vorwärts zu blättern. Und damit hat der Autor recht, denn jede Seite enthält eine Illustration, die beim einfachen Durchblättern, schon zuviel verraten könnte.
Als Sanjuschas Reise beginnt, ist die Stimmung sehr bedrückend. Er begegnet verschiedenen Kindern mit eigenen Problemen und mit einer eigenen Lösung für ihren Selbstmord. In verschiedenen Gedichten wird eine Schwermut  übertragen, die dem Leser das Herz schwer werden lassen. Besonders an einer Stelle hat mich das Sonett gepackt, was aus eigenen Erfahrungen und Erlebnissen resultiert. Der Autor hat diese vergangene Erfahrung wieder so lebendig gemacht, dass der alte Schmerz wieder aufbrach. So wurde alles in diesem Buch noch intensiviert und ich denke, wenn gerade der Leser etwas ähnliches, wie im Buch beschrieben schon einmal selbst erlebt hat, werden die Bilder und Worte noch eindrucksvoller.

Die Mitte des Buches ist wie ein Schlag ins Gesicht, erschreckend und unendlich traurig zugleich und erst im letzten Teil gibt es für alles wieder eine Hoffnung beziehungsweise einen Spielraum für eigene Interpretationen, wie es der Autor am Ende des Buches noch einmal schreibt. Und wenn diese Interpretation die Hoffnung sein kann, so endet das Buch zwar schwermütig, hinterlässt aber keinen bitteren Nachgeschmack.
Dieser Bildband hat mich persönlich stark beeindruckt. Die Thematik des Kinderselbstmord ist nur selten bis gar nicht Gegenstand von Literatur. Hier wird es zugleich erschreckend und berührend dargestellt.
Für alle, denen der Name Alexander Kaschte bekannt vorkommt: Er selbst ist Gründer der Gruppe Samsas Traum.
Das Buch an sich ist auf tausend Stück limitiert und sowohl vom Autor, als auch der Künstlerin Anastasia Kaschte handsigniert.