Kauzig, witzig,vierschrötig und ein bisschen melancholisch
Bewertet mit 5 Sternen
Es gibt Themen, über welche die Welt niemals müde wird zu schreiben, eben weil sie so existenziell sind. Die Liebe, die Familie, die Vergänglichkeit, das Verzeihen. "Schweine züchten in Nazareth" vereint auf wunderbare Weise gleich alle vier Themen, sehr lebensnah also, ohne den Beigeschmack des Abgegriffenen.
Sofort wird diese recht verschrobene und doch moderne Pariser Familie lebendig: Annabelle mit dem Vaterkomplex, die es nicht schafft, im Leben anzukommen. David, der Männer liebt, und aus dem Zerwürfnis mit seinem Vater den Schmerz und die Melancholie bezieht, um wundervolle Theaterstücke zu schreiben. Monique, die sich nie wirklich gefunden zu haben schien, und als Mutter kein großer Halt war. Und schließlich Harry, zurzeit Schweinezüchter in Nazareth, mit einem großen Vaterherz und einem noch größeren Panzer darum. Über die Welt verstreut ist mittlerweile die ganze Familie, und nähert sich doch, oder gerade darum, wieder an.
Ein moderner Briefroman, der im Herzen explodiert - kauzig, witzig, traurig, vierschrötig!