Rezension

kein All-Age-Buch, aber ein gutes Kinderbuch

Magisterium - Der Weg ins Labyrinth
von Cassandra Clare Holly Black

Bewertet mit 4 Sternen

Da ich schon sehr viele gute Meinungen zum Buch gehört hatte, bevor ich es las, hatte ich große Erwartungen. Vor allem da ich des öfteren die Bezeichnung All-Age-Buch im Zusammenhang mit der Geschichte gehört hatte. Dieses Einordnung kann ich eher nicht zustimmen. Die Handlung ist sehr linear und simple. Der Schreibstil ist sehr einfach und die Charaktere sind sehr jung und reagieren auch dementsprechend impulsiv. Ihr Humor und ihre Entscheidungen sind kindlich und für Erwachsene nicht wirklich nachvollziehbar. Das sind für mich Kriterien, die ein All-Age-Buch nicht aufweisen sollte. Als Kinderbuch ist es aber sehr gut, wenn auch an manchen Stellen vielleicht etwas brutal. Der Anfang wirkte noch sehr nach einem All-Age-Buch, aber sobald dann Call hinzukam wurde es zum Kinderbuch. Grundsätzlich finde ich das völlig okay, wenn man nicht vorher eine andere Erwartung an das Buch hatte.

 

Inhaltlich geht es um einen Jungen, Callum Hunt, der zu einer merkwürdigen Prüfung muss. Sein Vater ist zwar ein Magier, aber ist gegen alles was mit Magie zu tun hat. Durch Magie und einen magischen Krieg hat er seine Frau verloren, was ihn verbittert und ängstlich (um seinen Sohn) gemacht hat. Daher möchte er auf keinen Fall, dass Callum diese Prüfung besteht und dann auf das Magisterium gehen muss, um Magie zu erlernen. Durch die jahrelange negative Beeinflussung seines Vaters ist Call ebenfalls überzeugt, dass die Magier und das Magisterium etwas schlechtes sind und setzt nun alles daran die Prüfung zu versauen. Das ihm das nicht gelingen wird, ist klar, weil sonst das Buch wohl nicht 332 Seiten hätte. Daher ist das kein spoilern. Was Callum dann auf dem Magisterium erlebt und ob die Magier nun gut oder böse sind bzw. was sie mit ihm im Schilde führen, müsst ihr aber selbst lesen.

 

Der Schreibstil lag mir leider gar nicht. Ich fand ihn sehr linear und einfach. Es wird in der dritten Person und der Vergangenheit erzählt, was mein bevorzugter Schreibstil ist. Vielleicht wäre hier die Ich-Perspektive von Callum eine bessere Wahl gewesen, damit man sich ihm etwas mehr verbunden fühlt, aber nun gut. Der Humor war sehr kindlich und nicht mein Fall. Das werde ich aber nicht negativ bewerten, da das Buch (obwohl als All-Age-Buch beworben) doch für eine jüngere Leserschaft gedacht ist, als ich es bin.

 

Spannung kam immer mal wieder auf, aber im großen und ganzen plätscherte die Handlung vor sich hin. Es konnte mich moderat an sich binden, so dass ich das Buch gern immer wieder zur Hand nahm, aber es war nicht so, dass ich der nächsten Lesezeit entgegen fieberte, wie bei anderen Büchern. Die Kampfszenen fand ich eher mittelmäßig, aber für eine Kinderbuch in Ordnung.

 

Emotional packte mich das Buch eher wenig, da mir Callum nie sehr sympathisch wurde. Allerdings haben die Autorinnen mich durch Callums körperliche Behinderung/Beeinträchtigung gekriegt. Dadurch fühlte ich dann doch das ein oder andere mal sehr mit ihm mit.

 

Die Charaktere sind mir bis auf Aaron (ein Freund von Callum) eher unsympathisch oder egal gewesen. Callum selbst brachte mich immer wieder zum hin und her schwenken zwischen 'Ich mag ihn ja doch' und 'Nee, er ist doch zu unsympathisch'. Gut fand ich das er seinen Vater und seine Warnungen nicht gleich vergaß sobald er auf dem Magisterium war. Master Rufus (Callums Lehrmeister) gefiel mir recht gut, aber er benutzte teilweise einen Sprachgebrauch, der zu einem Lehrer seines Alters und sozialem Stand nicht passte. In einem Kinderbuch kann ich das aber noch verkraften, habe so was aber schon deutlich besser in Büchern dieser Art gesehen. Grundsätzlich waren der größte Teil der Charaktere aber zickig, unsympathisch, egoistisch oder anderweitig unangenehm. Selbst, die Charaktere, die ich als positiv empfand reagierten irgendwann immer mal wieder so, wie ich es nicht gut fand. Es war ein auf und ab.

 

Schlussendlich muss ich sagen, das ich persönlich die Reihe nicht weiter verfolgen werden. Ich hätte dem Buch als All-Age-Buch knappe 3 Sterne gegeben. Da ich es aber als Kinderbuch werten werde, bekommt es die 4 Sterne.

 

Grundidee 4,5/5

Schreibstil 3/5

Spannung 3,5/5

Emotionen 3/5

Charaktere 3,5/5

 

*Fazit:*

4 von 5 Sternen

Also All-Age-Buch ist es bei mir durchgefallen, aber als Kinderbuch ist es durchaus zu empfehlen. Die Handlung ist zwar linear und simple aber für ein Lesealter ab 11 Jahren passte es recht gut. Kinder diesen Alters können sich sicher besser mit dem etwas impulsiven, launenhaften Callum identifizieren als ich. Die Grundgeschichte um die Magie, das Magisterium, die Ausbildung durch einzelne Magier hat mir echt gut gefallen, nur der Schreibstil lag mir nicht. Besonders hervorzuheben ist wohl noch der faire Preis und die wunderschöne Aufmachung des Buches.