Rezension

Kein Aufbau nach meinem Geschmack

Die Erfindung der Flügel - Sue Monk Kidd

Die Erfindung der Flügel
von Sue Monk Kidd

Bewertet mit 3 Sternen

Die Geschichte in diesem Buch basiert auf den historischen Schwestern Grimké und spielt zumeist im Süden Amerikas in der Zeit von 1803 bis 1838. Die beiden Schwestern waren bedeutende Vertreterinnen der Frauenbewegung und Gegner der Sklaverei.
Das Buch ist alles andere als schlecht. Es ist gut geschrieben, der Inhalt brisant, das Thema Sklaverei genau und sensibel geschildert. Die Geschichte basiert auf einer realen, historischen Begebenheit, was die Figuren noch plastischer macht und auch erschreckender, was sie erlebt haben. Gerade die Stimmung der damaligen Zeit wurde sehr gut eingefangen. Dennoch habe ich mich mit diesem Buch sehr schwer getan. Dies liegt vor allem daran, dass der Text in sechs Abschnitte geteilt ist und zwischendrin einige Zeit verstreicht. So ist es keine durchgehende Geschichte. Da manche dieser Abschnitte auch mehrere Jahre umfassen, vergeht auch in einem Abschnitt die Zeit mitunter sehr schnell. Zwar sind die geschilderten Episoden gut und atmosphärisch geschrieben, aber irgendwie wusste ich nie so wirklich, was das Buch nun wirklich erzählen will. Die Geschichte von Sarah und Handful, die Geschichte von Sarah und Nina oder einfach Sarahs Lebensgeschichte? Es ist von allem etwas und nichts davon ganz und genau das sind Dinge, die ich nicht mag. Ich hättes es besser gefunden, wenn es einen Schwerpunkt gegeben hätte und nicht drei. Dieses Wischiwaschi ist so gar nicht meins. Vor allem dachte ich die ganze Zeit, dass irgendwann mal wirklich was bewegt wird gegen die Sklaverei, aber als die Geschichte zu den interessanteren Passagen kam, wurde es recht kurz und dann war es auch schon aus. Dass die Geschichte dann auch noch von zwei Personen, nämlich Sarah und Handful erzählt wird, hat ihr Übriges dazu beigetragen, dass zwar beide Seiten der Medaille zu Wort kamen, aber keine ausführlich genug, so wie ich mir das bei einem guten historischen Roman vorstelle.

Fazit: Theoretisch sind also alle Zutaten zu einem guten Buch vorhanden. Die Konstruktionsweise der Geschicht, war jedoch alles andere als spannungsförderund und atmosphärisch. Es mag ja sein, dass solche historische Romanbiografien so sein müssen, mir gefällt der Schreibstil jedoch nicht.

Kommentare

Leila99 kommentierte am 03. Februar 2015 um 14:17

Ich fand dieses "von allem Etwas" gerade gelungen, denn so hat man viele verschiedene Perspekiven und fü mic war dieses Buch eher ein Erleben einer anderen Zeit, als die Geschichte bestimmter Personen.