Rezension

„Kein Buch ist es wert, von Kindern gelesen zu werden, wenn es nicht auch von Erwachsenen gelesen werden kann“

Kitty Kathstone - Sandra Öhl

Kitty Kathstone
von Sandra Öhl

Bewertet mit 5 Sternen

„Kein Buch ist es wert, von Kindern gelesen zu werden, wenn es nicht auch von Erwachsenen gelesen werden kann“

Mit dem nicht nur schönen, sondern auch noch sehr treffenden Zitat von Clive Staples Lewis (1898-1963) wird dieses ungewöhnliche Buch eingeleitet und das ist ganz meine Meinung.

 

Es gibt Bücher, die auch Erwachsene noch sehr gut unterhalten können, auch wenn die eigentliche Zielgruppe (und die ist hier 14-17 Jahre) erheblich jünger ist. Man denke nur an Harry Potter – den haben ja nun wirklich nicht nur Kinder und Jugendliche gerne bei seinen Abenteuern verfolgt.

„Kitty Kathstone“ hat da sehr ähnliches Potential.

 

Zuallererst fällt einem das aufwendig gestaltete Cover auf. Es fühlt sich zum Teil samtig an und hat eine Art „Horoskop-Rad“ auf der Vorderseite. Das wirkt schon mystisch angehaucht und passt prima zur Geschichte.

 

Zum Inhalt

„Schwierigkeiten“ könnte ihr zweiter Vorname sein ~ wenn der nicht schon „Victoria“ lauten würde...

Und das ist nicht der einzige, denn mit vollem Namen heißt die Protagonistin

von „Kitty Kathstone Band 1“ Katherine Victoria Emilia Esmeralda Kathstone. Kitty ist schlagfertig, wortgewandt, mutig, mag Horrorfilme und bringt sich selbst in so manch brenzliche Situation. Ihre Mutter Emilia Esmeralda Kathstone-Butterfield ist Ende 30 und eher zurückhaltend.

Ihr Vater James Barneby hingegen ist verschwunden...

Und als wäre das noch nicht genug, lüften Mutter Emilia und Großmutter Victoria noch ein gut gehütetes Familiengeheimnis und mit einem Mal findet sich Kitty inmitten von Gorgonen, Formwandlern, Einhörnern, Walküren und allerlei anderen Wesen wieder und soll das Gleichgewicht des Universums zu bewahren helfen. Wie soll ihr das denn bitteschön gelingen ? Sie ist doch nur ein ganz normales Mädchen... Oder ??

 

Man denkt in der Tat anfangs (wie es auch auf dem Buchrücken vermutet wird), „Nichts Neues“, doch Larry Oehl bzw. Sandra Öhl erzählen die Geschichte um Kitty und ihr turbulentes Leben so amüsant, lustig und mit einem stetigen Augenzwinkern, so dass einem diese Geschichte doch neu und innovativ erscheint. Das liegt vor allem an dem Erzähler: Sir Larry Oehl. Ich meine, welche Geschichte wird schon von einem Hund berichtet..??!

 

Sein Erzählstil ist herrlich „old-fashioned“, so spricht er den Leser gerne mit „Geehrter Leser“ an oder gibt Sätze wie „Auch hierzu später mehr, wenn es an Relevanz gewinnt“ von sich.

 

Auch an Spannung fehlt es dieser Geschichte keineswegs.

 

Ich könnte mir auch vorstellen, dass sich viele junge Mädchen gut mit Kitty identifizieren können. Sicherlich natürlich nicht mit ihrer neuen Lebenssituation, aber doch mit ihrem Charakter und ihrer Einstellung.

 

Das Buch ist absolut auch etwas für Erwachsene. Mich hat es jedenfalls sehr gut unterhalten und ich freue mich schon auf Band 2.