Rezension

Kein Fantasyroman - trotzdem eine magische Geschichte

Die wundersame Geschichte der Faye Archer
von Christoph Marzi

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:
Brooklyn, Herbst 2012. Faye Archer, 26, hat die wahre Liebe noch nicht gefunden. In ihrem Leben spielt Musik eine große Rolle. Sie gibt Konzerte als Holly_Go! mit Liedern, die sie selbst schreibt. Nebenbei arbeitet sie in der kleinen Buchhandlung „Real Books“, die dem Koreaner Mica Sagong gehört. Eines Tages kauft ein junger Mann ein Buch und lässt dabei versehentlich sein Skizzenbuch liegen. Da Faye ein wirklich großes Herz hat, schreibt sie den Mann, Alex Hobdon, über Facebook an, damit er es abholen kann. Es entspinnt sich ein Mailverkehr, der Fayes Liebesleben gewaltig auf den Kopf stellt. Doch Alex Hobdon scheint nicht mit offenen Karten zu spielen…

Meine Meinung:
Wie das Cover, warme Herbstfarben, verschnörkelte Schrift, ist auch der ganze Roman. Er strahlt eine enorme Wärme aus und schlängelt sich auf gewundenen Wegen durch Fayes Leben. Der Leser lernt die Protagonistin sehr gut kennen, denn man wird ganz nah an dieser Figur durch die Handlung geführt. Kein Gefühl, kein Gedanke bleibt verborgen. Es macht riesig Spaß, Faye zu begleiten, denn sie ist eine ganz wunderbare Person, warmherzig, verlässlich, oft unsicher und leicht chaotisch. Also nicht wirklich perfekt, im Gegensatz zu ihrer Freundin Dana, die eine energische „Bestimmerin“ ist und so Faye oft Halt gibt. Fast noch mehr Halt bekommt Faye von ihrem Chef, dem Shaolin Mica Sagong. Er ist ihr ruhender Pol, immer entspannt, nie um eine Weisheit verlegen. Mir hat seine Figur sehr gut gefallen und ich möchte behaupten, dass etwas von seiner Entspanntheit und Weisheit auf mich übergesprungen ist.

Musik spielt in diesem Buch eine große Rolle, was ja kein Wunder ist, wenn man bedenkt, dass die Protagonistin Musikerin ist. Es werden viele Songs und auch Filme erwähnt. Ich muss zugeben, dass mir die meisten davon nichts sagten. Aber es lohnt sich vielleicht, nach dem ein oder anderen zu googeln, damit man noch besser in die Stimmung des Romans eintauchen und die Magie der Geschichte empfinden kann. Eine Art Playlist findet sich auf S. 382 im Nachwort.

Die Handlung vermag durch unvorhersehbare Wendungen immer wieder zu überraschen, und ich war gespannt, wie sich der Knoten lösen wird. Leider hat mich diese Lösung dann nicht wirklich überzeugen können, was ich jetzt aber nicht dramatisch finde, da mich bis dahin das Buch ganz wundersam verzaubert hat.