(Kein) Futter für die Oger
Bewertet mit 5 Sternen
Klappentext:
Siggi soll in die Fußstapfen seiner berühmten Eltern Siegfried und Kriemhild treten und auf Burg Tollkühn zum Helden ausgebildet werden. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn Siggi hat vor so ziemlich allem Angst – selbst der kleinsten Spinne! Gut, dass ihm die ehrgeizige Amazone Brünhild und der tollpatschige Elf Filas zur Seite stehen. Als aus einer Übung plötzlich eine echt gefährliche Mission wird, müssen sie beweisen, dass sie reif für ihre erste Heldentat sind.
Rezension:
Siggis Eltern sind berühmte Helden, nur leider kommt er in der Hinsicht überhaupt nicht nach ihnen. Er hat vor allem Angst. Aber das soll sich nun ändern, denn Siggi soll Burg Tollkühn besuchen. Hier hat die Walküre Gudrun kürzlich ein Internat für junge Helden gegründet. Gleich bei der Ankunft, während viele seiner neuen Mitschüler bei seinen berühmten Eltern nach Autogrammen anstehen, freundet sich Siggi mit anderen an, die genauso wenig wie er selbst zu Helden geeignet scheinen: dem ungeschickten Elfen Filas und der Amazone Brünhild, einer Gelehrtentochter. Sie alle scheinen nicht gerade Vorzeigeheldenschüler zu werden – bis eine Übungsmission zu einem echten Abenteuer wird.
Was Andreas Völlinger mit diesem Buch abliefert, kann man als rundum gelungenes, humorvolles Fantasy-Abenteuer für (nicht nur) junge Leser bezeichnen. Abenteuer an magischen Internaten sind spätestens seit Harry Potter nicht mehr aus dem Fantasy-Genre wegzudenken. Allerdings handelt es sich bei „Burg Tollkühn“ um keine Urban Fantasy, sondern um eine Geschichte, die in einer reinen Fantasy-Welt angesiedelt ist. Angelehnt ist diese an klassische Heldensagen und in gewissen Maßen an die nordische Mythologie. So tummeln sich am Internat neben Menschen unter anderem auch Elfen, Zwerge, Walküren und Amazonen, die alle auf Kämpfe gegen Oger, Orks und Trolle vorbereitet werden. Dass der Autor den Fokus auf das (anfängliche) Looser-Trio aus Menschenjungen, Elfenjungen und Amazonenmädchen legt, sorgt für viel Humor in der Handlung. Schon die betont humorvolle Eröffnungsszene, in der Siggi und seine Eltern auf dem Weg zur Schule von Wegelagerern angegriffen werden, beweist in ihrer Machart die Auslegung auf eine junge Zielgruppe. Trotzdem ist das Buch auch für ältere Leser ‚gut verdaulich‘.
Der Autor erzählt seine Geschichte, von der auch schon Band 2 („Verrat auf der Heldenschule“) erhältlich ist, in einem angenehm lesbaren Stil. Abgerundet wird das positive Erscheinungsbild durch zahlreiche Illustrationen vom nur unter diesem Namen genannten Zapf.
Fazit:
Helden aller Spezies vereinigt euch! Ein humorvolles Lesevergnügen nicht nur für junge Fantasy-Fans.
Alle meine Rezensionen auch zentral im Eisenacher Rezi-Center: www.rezicenter.blog
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