Rezension

Kein Lesefluss

An Nachteule von Sternhai - Holly Goldberg Sloan, Meg Wolitzer

An Nachteule von Sternhai
von Holly Goldberg Sloan Meg Wolitzer

Bewertet mit 2 Sternen

Mir fehlte das Erzählerische eines Romans...

Avery und Bett sollen Freundinnen werden. Das jedenfalls wünschen sich ihre Väter die sich ineinander verliebt haben und nun möchten, dass sich die Mädchen kennen lernen. Dazu werden sie in ein Camp geschickt wo sie sich ganz aufs Freundschaften schließen konzentrieren können. Nur haben Avery und Bett andere Pläne und weigern sich sogar miteinander zu reden, so kommt dieser lebendige E-Mail-Austausch zustande.

Ich muss sagen, am Anfang war ich von diesem Buch wirklich begeistert. Avery und Bett sind zwei tolle Charaktere die man schon alleine am Schreibstil auseinander halten kann. Die Eine ist sehr zurückhaltend und vorsichtig, die Andere ist selbstbewusst und schießt schon mal übers Ziel hinaus. Mir gefiel es zu lesen welche Gedanken sich die Beiden über ihre Väter und über das Leben im allgemeinen machen. Sie haben sich viel zu erzählen und merken gar nicht, dass sie sich schon längst angefreundet haben.

Dann aber kommen immer mehr andere Briefe dazu und es ging nicht mehr nur um die Mails zwischen Avery und Bett. Plötzlich melden sich die Väter bei den Mädchen, die Oma schreibt per Post, die Verwaltung des Camps schickt Rundschreiben und einige andere Menschen haben etwas zu sagen. Irgendwann fand ich dann diese Art, wie das Buch aufgebaut ist, nur noch ermüdend zu lesen.

Mir fehlte auch zunehmend das Erzählerische eines Romans. Das, was eine Geschichte erst zu einer Geschichte macht. Durch die E-Mails bleibt Alles doch recht flach, es kann keine Atmosphäre aufgebaut werden weil keine beschrieben wird. Zum Beispiel hätte ich gerne viel mehr über das Camp erfahren: Wie das Leben dort ist, wie die Leiter drauf sind, ob es bei den Mahlzeiten laut zugeht und solche Dinge. Ein paar Punkte werden zwar in den Briefen erwähnt, aber sie werden immer nur angedeutet. Das war mir definitiv zu wenig.

Die Handlung selbst hat mir gut gefallen. Das die Mädchen echte Freundinnen werden war zwar ganz klar vorauszusehen, es gibt aber die eine oder andere überraschende Wendung mit der ich nicht gerechnet hatte.