Rezension

Kein Mord bleibt ungeklärt!

Tagebuch meines Verschwindens - Camilla Grebe

Tagebuch meines Verschwindens
von Camilla Grebe

Im beschaulichen Ort Ormberg, ein schwedisches Dörfchen mit 100 Einwohnern und drumherum nur Wald, wird im Oktober 2009 die Leiche eines 5-jährigen Mädchens von Malin und ihren Freunden gefunden. Leider kann die Leiche nicht identifiziert werden bzw. vermisst niemand das kleine Mädchen.

8 Jahre später:

Malin arbeitet jetzt bei der Polizei in Katrineholm. Für den alten Cold-Case soll sie zurück in ihre Heimat - sie kennt die Umgebung und ihre Einwohner am Besten und soll dementsprechend ihre Kollegen unterstützen. Nur was sie zu Hause erwartet, macht sie einfach nur traurig. Aus dem kleinen blühenden Industriestandpunkt ist jetzt ein Ort der Arbeitslosigkeit und Unzufriedenheit geworden. Und dann wird zum Bedauern der Einwohner auch noch eine Flüchtlingsunterkunft vor ihre Nase gebaut. 

Der  14-jährige Jake, dessen Mutter an Krebs gestorben ist, lebt zusammen mit seinem arbeitslosen Papa und seiner älteren Schwester in Ormberg. Er liebt es, in Frauenkleidern und geschminkt durch die Wälder zu ziehen. Nur dort findet er eines Abends eine Frau, hilfesuchend, verwahrlost und ohne Erinnerung. Dabei hat sie ein braunes Buch, welches Jake sofort an sich nimmt. Bei der Frau handelt es sich um Hanne, eine 60-jährige Profilerin, die zusammen mit ihrem Partner Peter auch an dem Cold-Case arbeitet. Nur leider leidet Hanne unter Demenz und kann sich nicht dran erinnern, wie sie in den Wald gekommen ist bzw. wo sich Peter aufhält. Denn dieser ist verschwunden. Und dann wird eine weitere weibliche Leiche auf der Geröllhalde gefunden. Gibt es eine Verbindung zu dem Mord von dem kleinen Mädchen? Und wo ist Peter? Die Suche nach den Antworten auf die vielen offenen Fragen beginnt.

 

Camila Grebe hat hier einen spannenden schwedischen Thriller geschrieben. Für mich leider mit vielen Längen zwischendrin bzw. ist es für mich eher ein Krimi. Die Geschichte wird zunächst aus zwei Sichten geschildert. Zum einen aus der Perspektive von Malin, bei der der Leser hautnah an den Ermittlungen dran ist, aber auch viel über das Privatleben von ihr erfährt. Zum anderen kommt Jake zu Wort. Hier erfährt der Leser, was Hanne in ihr Tagebuch geschrieben hat bzw. wie Jake sich mit dem Geheimnis, dass er ein wichtiges Beweismittel der Polizei vorenthält, fühlt. Aber auch über die anderen Bewohner und Ermittler wird viel geschrieben. Man fühlt sich wie ein Zuschauer, dessen Schauplatz Ormberg man betrachten kann mit all seinen Geheimnissen unter den Bewohnern ... denn: Vertraue niemals deinem Nachbarn! 

Leider musste ich mich zwischenzeitlich echt zwingen, weiterzulesen, weil die Autorin das ein oder andere zu sehr ausschmückt. Trotzdem würde mich der 1.Band der Profiler-Serie interessieren - vielleicht zieht er noch bei mir zu Hause ein :)