Rezension

Kein Thriller-Highlight, aber lesenswert

Die sieben Farben des Blutes - Uwe Wilhelm

Die sieben Farben des Blutes
von Uwe Wilhelm

Bewertet mit 4 Sternen

Berlin wird von einem Serienkiller heimgesucht. Drei Frauen wurden auf brutale Weise ermordet. Dazu drei Verkündungen, in denen der Täter von sieben „Heilungen“ spricht. Dann plötzlich ist die Serie beendet. Nur die ehrgeizige Staatsanwältin Helena Faber glaubt nicht an ein Ende, sondern ist überzeugt davon dass der Täter, der sich selbst Dionysos nennt, weitermachen wird. Tatsächlich stirbt ein Jahr später die Berliner Wirtschaftssenatorin auf ähnlich Weise und die Soko „Dionysos“ wird erneut aktiviert. Helena beginnt selbst den Täter zu  jagen und ahnt dabei nicht, dass sie selbst in den Fokus des Mörders geraten ist…

 

Mit „Die sieben Farben des Blutes“ hat Uwe Wilhelm einen durchaus spannenden Thriller vorgelegt. Er ist allerdings nichts für Zartbesaitete, denn die Beschreibungen, in denen Dionysos seine Opfer quält und tötet sind sehr blutig und detailliert beschrieben.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Sehr angenehm waren auch die kurzen Kapitel.

Die Figur der Helena konnte mich jedoch nicht richtig überzeugen. Die alleinerziehende Mutter zweier pubertierender Töchter hat noch immer Kontakt mit ihrem Ex-Mann Robert, der bei der Polizei arbeitet. Nicht ganz nachvollziehbar waren für mich vor allem zwei Dinge: Nachdem Helena, die über ein hervorragendes Gedächtnis verfügt, in die Hände von Dionysos geraten ist, entwickelt sie eine dissoziative Amnesie und kann sich an viele Dinge nicht mehr erinnern. Diese Gedächtnislücken werden immer extremer und wirkten auf mich nicht ganz glaubhaft. Des Weiteren konnte ich nicht verstehen, dass Helena vom Täter gequält wird und unter schwersten Unterleibschmerzen fast zusammenbricht. Doch kurze Zeit später hat sie heißen Sex und alles ist in bester Ordnung. Eigentlich Kleinigkeiten, gestört hat es mich dennoch.

 

Ansonsten hat mir das Buch richtig gut gefallen. Obwohl schon sehr früh klar wird, wer sich hinter Dionysos verbirgt bleibt es dennoch bis zum Schluss spannend. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der sich gewaschen hat und schreit geradezu nach einer Fortsetzung.

 

Insgesamt zwar kein Thriller-Highlight, aber immer noch lesenswert.