Rezension

Kein typischer, aber eben doch ein typischer Hoover ! Einer ihrer besten Romane !

Too Late - Colleen Hoover

Too Late
von Colleen Hoover

Bewertet mit 5 Sternen

Eigentlich hatte Colleen Hoover ja geplant diese Geschichte nie zu veröffentlichen. Gut das sie es dann doch getan hat, denn dieses Buch ist reifer, erwachsener, aber auch krasser und härter als all ihre anderen, bisher ins Deutsche übersetzten Geschichten.

Im Vorfeld wurde das Buch bereits gefeiert, aber auch gefürchtet, denn die Andersartigkeit der Geschichte, kam nicht bei allen Lesern gut an. Ich könnte jetzt behaupten, das ich TOO LATE genau deshalb sehr skeptisch gegenüber gestanden hätte, das wäre aber glatt gelogen. Denn je mehr darüber geredet und diskutiert wurde, desto mehr wuchs in mir der Wunsch es auch endlich zu lesen.

Und so hab ichs mir dann direkt am Wochenende nach Eintreffen geschnappt und habe die Geschichte um Sloan, Asa und Carter förmlich inhaliert.

Sloan lebt in einer absolut toxischen Beziehung mit Asa, der genau weiß, wie sehr sie auf ihn angewiesen ist, was er in vollen Zügen ausnutzt, sie kleinhält und komplett von sich abhängig macht.

Er ist besessen von Sloan und dem Gedanken, das sie nur ihm allein gehört, bis ans Ende ihrer Tage. Sie ist seine absolute Obsession, weshalb es ihm niemals auch nur in den Sinn kommen würde, das es andersherum vielleicht nicht so ist.

Sloan fügt sich in ihr Schicksal, weil sie weiß, das sie sich nicht trennen kann. Aber glücklich ist sie mit Asa schon lange nicht mehr, auch wenn sie versucht, sich etwas anderes einzureden.

Als Carter auftaucht und sie mit seiner charmanten Art immer mehr für sich gewinnt, da bricht sie nicht nur aus Asas goldenem Käfig aus, sondern auch die so sorgfältig aufrecht erhaltene Liebeslüge beginnt zu bröckeln, was nicht ohne Folgen bleibt...

Mir hat TOO LATE trotz wirklich heftiger Szenen unglaublich gut gefallen. Ich fand das Buch unendlich spannend und musste mich echt zwingen, es zwischendurch mal zur Seite zu legen, um andere Dinge zu machen. Ich habe wirklich bis zum Schluss mitgefiebert und gehofft, das Sloan den Absprung schafft und man Asa für all die Dinge, die er getan hat, irgendwann zur Rechenschaft zieht.

Besonders genial fand ich, das die Spannung nie nachlässt. Selbst als es nach dem Ende noch einen Epilog gibt, und einen Prolog und noch gefühlt tausend Epiloge, bleibtes aufregend, dramatisch und so fesselnd.

Die tausend Epiloge sind, so hab ichs in der Community aufgeschnappt, häufig ein Kritikpunkt. Mich haben sie tatsächlich zunächst verwirrt, aber Colleen Hoover hat im Nachwort erklärt wie das Ganze zustande kam. Von daher finde ich es absolut okay und es hat der Geschichte in meinen Augen nicht geschadet, denn sie geht ja trotzdem voran.

Gut gefallen hat mir außerdem, das man TOO LATE, und hier weiß ich nicht ob es tatsächlich an Colleen Hoover lag oder an Katarinas brillanter Übersetzung, trotz des etwas brutaleren Plots, ganz klar als einen "Klassischen Hoover" einordnen und identifizieren kann. Am Stil merkt man einfach, wer es geschrieben hat. Und eigentlich ist auch der etwas härtere Stoff nichts Neues im Hooversum, denn auch in ihren anderen Romanen, sei es nun Hope Forever, Love & Confess oder Nur noch ein einziges Mal, hat sie schon mit Crimeelementen, Spannung und wichtigen, ernstzunehmenden Themen wie Häusliche Gewalt, Stalking, Vergewaltigung, etc. gearbeitet.

Mich konnte das Buch absolut abholen und deshalb gibt es auch direkt die volle Punktzahl.