Rezension

Kein typischer Psychothriller, trotzdem spannend...

Das Böse in deinen Augen - Jenny Blackhurst

Das Böse in deinen Augen
von Jenny Blackhurst

NIEMAND HAT ANGST VOR EINEM KLEINEN MÄDCHEN. WIRKLICH? Als die Kinderpsychologin Imogen Reid den Fall der elfjährigen Ellie Atkinson übernimmt, weigert sie sich den seltsamen Gerüchten um das Mädchen zu glauben. Ellie sei gefährlich, so heißt es. Wenn sie wütend wird, passieren schreckliche Dinge. Imogen hingegen sieht nur ein zutiefst verstörtes Kind, das ihre Hilfe benötigt, nachdem es seine Familie bei einem Brand verloren hat. Doch je näher sie Ellie kommt, desto merkwürdiger erscheint ihr das Mädchen. Dann ereignet sich ein mysteriöser Todesfall - und Imogen fürchtet, dass es ein großer Fehler war, Ellie zu vertrauen.

Inhaltsangabe:

Nach ihrer fristlosen Kündigung bei einer Einrichtung, möchte die Psychiaterin Imogen Reid einen kompletten Neuanfang wagen. Daher beschließt sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Dan zurück in ihren ehemaligen Heimatort Gaunt zu ziehen. Dort hat die 32-jährige vor kurzem das schuldenfreie, frisch renovierte Haus ihrer Mutter geerbt und zudem noch ein lukratives Jobangebot erhalten, welches die Mittdreißigerin dankend annimmt. 
Ihr neuer Arbeitgeber Place2be ist eine Behörde, die sämtliche Schulen im Umkreis betreut um den Problemkindern psychologischen Beistand anzubieten. Deren Ziel ist es, dass sich die Schüler besser in den Schulalltag integrieren. Imogen, die sich mittlerweile wieder schnell in Gaunt eingelebt hat, wird nach kurzer Zeit mit der Akte von Ellie Atkinson vertraut gemacht. Das 11-jährige Mädchen hat bei einem Hausbrand als Einzige überlebt, während die restlichen Familienangehörigen dabei verbrannt sind. Nach dieser Tragödie wird Ellie in die Obhut der erfahrenen Pflegeltern Sarah und Mark Jefferson gegeben. In ihrer neuen Familie befindet sich noch ein weiterer Pflegejunge namens Billy und die leibliche Tochter der Jefferson- Mary. Die beiden Mädchen freunden sich schnell an und Mary übernimmt die Rolle der beschützenden, älteren Schwester. Im Laufe ihres Aufenthalts stellt sich jedoch heraus, dass von der unscheinbaren Ellie etwas Böses ausgeht, denn immer wenn ihre Mitmenschen sie besonders traurig oder wütend machen, geschehen schreckliche Dinge. Selbst Sarah Jefferson hat ein ungutes Gefühl in Ellie's Nähe. Durch ihre seltsame Art, die zudem nicht altersgerecht für ihre 11 Jahre ist, wird sie von den Einwohnern größtenteils gemieden und von ihren Mitschülern gehänselt und gemobbt. Einzig und allein sieht Imogen in Ellie ein stark traumatisiertes Kind, welches dringend Schutz und Liebe benötigt. Dabei ertappt sich die Kinderpsychologin immer wieder, wie sie über ihre eigene traurige Kindheit nachdenkt und diese mit der hilfsbedürftigen Ellie vergleicht. 
Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und die Lage spitzt sich dramatisch zu: Hannah Gilbert, die Klassenlehrerin von Ellie warnt ihre Mitmenschen vor dem vermeintlich bösen Kind und wird daraufhin am nächsten Tag tot aufgefunden. Während sich alle Bewohner einig sind wer für den mysteriösen Tod verantwortlich ist, beschützt Imogen weiterhin das kleine Mädchen. Als Imogen's Vorgesetzter nun kurz davor ist diesen Fall an eine andere Vertrauensperson zu übergeben, ist Ellie dabei einen fürchte

Eigene Meinung:

Der Ausgangsfall des Psychothrillers "Das Böse in deinen Augen" hat es in sich: Ein kleines, 11-jähriges Mädchen verliert bei einem Hausbrand nicht nur ihre komplette Familie und deren Besitz, sondern wird für ihr Überleben mit Beleidigungen, Verleumdungen und Gerüchten bestraft. 
Jenny Blackhurst hat einen sehr leichten Schreibstil, sodass ich schnell eine Verbindung zu dem düsteren Städtchen Gaunt und ihren Bewohnern aufbauen konnte. Wie ein roter Faden zog sich die Geschichte bis zum Ende hin durch, welche einmal aus der Perspektive der kleinen Ellie und aus der Sicht von Imogen erzählt wurde. Leider kamen stellenweise häufig unnötig lang gezogene Passagen vor, die den Spannungsbogen abflauen ließen.
Blackhurst schaffte es dennoch gekonnt immer wieder Fahrt aufzunehmen und den Leser mitzureisen um die rätselhaften Umstände über Ellie's gefährliche Gabe zu klären. Zudem werden aktuelle Themen behandelt, wie Mobbing und Manipulation. Die Schriftstellerin zeigt in diesem Thriller auf, wie wichtig es ist nicht die Augen vor der Wahrheit zu verschließen, auch wenn es sich um eine sehr unangenehme Situation handelt. 
Fazit: Ein anschauliches, packendes und vielseitiges Buch welches meiner Meinung nach aber kein konventioneller Psychothriller ist. 
Meine Bewertung: 3,5 von 5 Sternen