Rezension

kein wirklicher Thriller

Teufelsnetz -

Teufelsnetz
von Max Seeck

Bewertet mit 3 Sternen

kein wirklicher Thriller

In Helsinki sind zwei erfolgreiche Blogger nach einem Event verschwunden. Kurz darauf wird eine junge Frau in Manga Kleidung am Strand  tot aufgefunden. Die Kriminalpolizei vermutet einen Zusammenhang und Jessica Niemi und ihr Team ermitteln.

Dieser Krimi von Max Seeck zeigt die Welt der Influencer und der fast unbegrenzten Möglichkeiten des Internet und der Social Media. Ein Netzwerk, dessen Ziel es ist, Mädchen an Männer mit absonderlichen Neigungen zu verkaufen, arbeitet anonym und bedient sich der bekannten Influencer, wie es scheint. Der Einblick in die Wege, welche die Informationen nehmen, die  Nutzer täglich ins Netz stellen, war erschreckend und lässt die Befürchtungen des Nutzers und Leser dieses Romans Realität werden.

Die Geschichte beginnt spannend mit der Hype um die verschwundenen Blogger und dem Auffinden des Manga-Mädchens. Die Ermittlerin Jessica Niemi wird ebenfalls von einem Unbekannten angegriffen, verstrickt sich dann allerdings in Gedanken, die ihre Vergangenheit betreffen, was man als Leser*in nicht ganz nachvollziehen kann. Im Laufe des Buches versteht man die Protagonistin allmählich und lernt ihre Träume und Gedanken verstehen. Auch über das Privatleben der anderen Ermittler des Team wie Jussuf und der neuen Chefin Helena Lappi erfährt man viel. 

Durch diese privaten Hintergründe der Charaktere verliert der Krimi viel an Tempo und wird sehr langatmig. Für mich braucht ein Thriller vor allem gute Ermittlungsarbeit und einen Einblick in die Gedanken des Täters, damit die Spannung vom Beginn bis zum Ende aufrecht erhalten bleibt. 

Die Thematik an sich finde ich interessant und auch die Tatsache, dass Kriminelle das Netz nutzen, um anonym ihren dunklen Geschäften nachzugehen, wird beeindruckend und ausführlich behandelt. Die Auflösung ist überraschend und der Leser kommt erst auf den letzten Seiten auf diese Spur. 

Der verstorbene Vorgesetzte Niemis ist in diesem Krimi noch deutlich spürbar, wen man den Hexenjäger nicht kennt, fehlt hier ein wenig das Verständnis.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig, die Charaktere sind gut entwickelt, die Verwirrung insgesamt sicher gewollt. 

Mir ist dieses Buch nicht wirklich spannend genug, ich gebe 3 Sterne.