Rezension

Kein wirkliches Highlight für mich

Das Verschwinden der Stephanie Mailer - Joël Dicker

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
von Joël Dicker

Bewertet mit 3.5 Sternen

Mit seinem ersten Roman „Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“ wurde Joel Dicker bekannt. Für mich ist Das Verschwinden der Stephanie Mailer das erste Buch, welches ich von ihm las.

 

Der Roman fängt fulminant an. Sprache und Stil sind gehoben und die Handlung wird aus vielen Perspektiven erzählt. Ein 4fach-Mord, der vor 20 Jahren in einer Kleinstadt der USA geschah bildet die Grundlage der Story. Abwechselnd berichten die Betroffenen von damals, was sie erlebten und wie sie auf die Festnahme des vermeintlichen Täters kamen. Auch die Ermittler von heute kommen zu Wort und ebenfalls viele Menschen, die vor 20 Jahren bereits in dem Ort waren.

 

Stephanie Mailer ist eine Journalistin, die behauptet, dass der des Mordes überführte Mann von einst, nicht der Täter war. Sie habe Beweise und würde diese zeigen. Leider verschwindet sie und die beiden Ermittler seinerzeit sind entsetzt. Haben sie wirklich den falschen Mann verdächtigt? Läuft der Mörder noch frei in Orphea herum? Viele Fäden webt der Autor und bringt immer wieder neue Aspekte in die Suche nach dem Täter.

 

Anfangs gefiel mir Das Verschwinden der Stephanie Mailer gut. Das änderte sich im Verlauf des Geschehens, das es mir dann doch zu viele Handlungsstränge waren. Auch die Zahl der zu Wort kommenden Personen wurde mir zu hoch. Etwas weniger Länge hätte dem Roman gut getan. Trotzdem denke ich, dass es gerade diese Aspekte sind, die Joel Dicker so beliebt machen. Er nimmt den Leser an die Hand und in dessen Kopf entwickelt sich die Story mit.

 

Der Autor selbst ist übrigens sehr tolerant, was ich keineswegs von jedem seiner Kollegen und Kolleginnen sagen kann. Hier ein Zitat von ihm:

 

"Das ist kein Problem für mich, wenn ein Leser aufhört, mein Buch zu lesen. Es gibt so viele. Und wenn man nicht überzeugt ist, nicht reinkommt, sollte man seine Zeit nicht damit verlieren, sondern sie anderen Dingen widmen.“