Rezension

Keine 08/15 Geschichte

Atemnot - Ilsa J. Bick

Atemnot
von Ilsa J. Bick

Inhalt: Die 16-jährige Jenna hatte alles andere als ein einfaches Leben. Bereits als Kind trug sie bei einem Feuer schwerste Verbrennungen davon, musste in psychologische Behandlung und begann sich zu ritzen. Nun wurde sie aus einem gefrorenem See gezogen. Der zuständige Kommissar möchte unbedingt wissen, was passiert ist und händigt Jenna ein digitales Aufnahmegerät aus, um ihre Geschichte zu dokumentieren. In diesen tagebuchartigen Aufnahmen erhält der Leser Einblick in das Leben des 16-jährigen Mädchens. Doch war sie wirklich das Opfer?

 

Meinung: „Atemnot“ ist ein düsterer und durch den Erzählstil sehr realistisch wirkender Roman, der Schriftstellerin Ilsa J. Bick, die auch schon die Ashes-Reihe geschrieben hat.

Bei diesem Roman, der Thriller- und Dramaelemente aufweist, bin ich mir nicht sicher, ob es sich noch um ein Jugendbuch handelt. Zu düster ist oft die Erzählweise, die in menschliche Abgründe führt. Aber dadurch wirkt die Geschichte auch echt und ungekünstelt. Es ist, wie der Klappentext bereits sagt, nicht die normale 08/15-Story, mit dem perfektem Prinzen oder dem unschuldigem Opfer samt Monster. Und auch Jennas Leben ist alles andere als perfekt, was nach den ersten Seiten schon klar wird. Nicht nur, ihre Vergangenheit ist furchtbar, sondern auch ihre Familie ist alles andere als aus dem Bilderbuch. Das gibt es den terrorisierenden Psychodad und die alkoholkranke Mutter. Der einzige, auf den sich Jenna immer verlassen konnte, ist ihr Bruder Matt, aber der ist in den Krieg gezogen. Auf der neuen Schule interessiert sich zwar der angehende Schulsprecher David für sie, was aber gleich seine Freundin, die zickige Danielle auf den Plan ruft. Aber auch die Vorzeigezicke entspricht nicht der Norm.

Und so wendet sich Jenna dem Mann zu, der sich als einziger um sie sorgt: ihrem attraktiven Chemielehrer Mr. Anderson. Doch kann sie ihm wirklich trauen?

Die Protagonisten in diesem Buch sind also alles andere als perfekt. Die typischen Romanalyren blieben vollkommen außen vor. Aber braucht man die überhaupt? Ist nicht ein Buch, das echt wirkt und aus dem normalen Leben sein könnte nicht lesenswerter?

Wer es riskieren will nur zu. Aber eine Warnung: Es macht süchtig, aber auch traurig und befangen. Ilsa J. Bick hat auf jeden Fall ein ungewöhnliches Buch geschaffen, das ganz anders ist, als die anderen Werke aus ihrer Feder. Aber deswegen nicht weniger lesenswert.

 

Fazit: Sehr düster und traurig. Gibt Einblicke in die Abgründe der menschlichen Seele. Wem das gefällt, der sollte es unbedingt lesen.