Rezension

Keine Biografie, durcheinander und zu viel unnötiges

»Ich mag, wenn's kracht.« - Raphael Honigstein

»Ich mag, wenn's kracht.«
von Raphael Honigstein

Bewertet mit 1 Sternen

„Ich mag, wenn’s kracht“ ist die Biografie von Jürgen Klopp aus der Feder des Autors Raphael Honigstein.

 

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört. Die Stimme des Sprechers Achim Buch fand ich sehr angenehm und ich habe ihm gerne gelauscht.

 

Gleich zum Anfang kann ich sagen, dass ich nicht das Gefühl hatte, eine Biografie zu hören. Ich schätze, das ist das völlig falsche Genre. Auflistung oder Aufstellung wäre wohl eher passend gewesen.

 

In den ersten 30 Minuten erfährt man die Geburt von Jürgen, den Durchmarsch bei Mainz 05, der Gang zu Borussia Dortmund und schwups, schon packt er die Koffer für Liverpol. Ich dachte da nur noch, ok, viel war das jetzt nicht und was kommt jetzt noch?

 

Ja, dann ging es erst einmal mit dem Lebenslauf von Klopps Vater Norbert weiter. Aber tut mir leid, mich interessierte jetzt nicht wirklich der Lebenslauf von Jürgen Klopps Vater.

 

Als ich damit endlich durch war, kam der Lebenslauf und Werdegang von Wolfgang Frank, der mich erst recht nicht interessierte.

 

Danach kam der gefühlte komplette Werdegang von Borussia Dortmund. Ja, es wurde hier und da auch mal Jürgen Klopp genannt und dass er dort Trainer war. Aber gefühlter weise ging es hier nur darum, welche Spiele der BVB gewonnen oder verloren hat. Ob er am Aufsteigen oder am Absteigen war.

 

Zwischendurch gab es dann relativ viele Lobeshymnen für Klopp zur Einführung, bzw. Weiterführung der 4er Kette. OK, scheint mir dann der einzige gewesen zu sein, der auf die Idee kam, diese Spielweise ( eingeführt vom damaligen Mainz 05 Trainer ) weiterzuführen. Finde ich zwar übertrieben, nehme ich aber so hin, weil ich es zugegebener Maßen nicht besser weiß.

 

Was mich an dem Buch wirklich störte, war das völlige Durcheinander. Die Abschnitte sprangen ständig vor und zurück. Dazu die ewigen Ausführungen unrelevanter Personen für eine Biografie über eine bestimmte Person. Das schlimmste war dann aber, dass alles nur von dritten erzählt wurde. Wenn, dann wurde Jürgen Klopp mal aus der Presse zitiert.

 

Nennt man so etwas dann wirklich eine Biografie? Ich lese nicht sehr viele Biografien. Bislang allerdings waren sie entweder von den Personen selbst erzählt oder die Person wurde stark eingebunden. Und vor allen Dingen, sie waren lineal erzählt.

 

Ehrlich gesagt war ich von dem Hörbuch irgendwann so genervt, dass ich es einfach beendet habe, ohne bis zum Ende durchzuhören. Ich kann das Hörbuch als Biografie wirklich nicht empfehlen. Ich schätze, Klopp Fans sind begeistert von dem Buch, ich war es leider nicht. Eine richtige Biografie hätte mich in dem Fall wirklich interessiert, leider wurde ich enttäuscht.