Rezension

Keine Chance auf ein Forever

Aquamarin - Andreas Eschbach

Aquamarin
von Andreas Eschbach

Bewertet mit 3.5 Sternen

Wie gerne würde ich mal wieder ein Jugendbuch lesen, das auch Erwachsene hinwegfegt vor Enthusiasmus, so was, wenn es Dystopie und Zukunft sein soll wie die "Hungerspiele". Andreas Eschbach beginnt mit Aquamarin schwungvoll, gleitet dann aber in den 5 - Freunde - Modus von Enid Blyton - nur ohne Freunde :-)).

Die junge Protagonistin Saha führt im 22. Jahrhundert zusammen mit ihrer Tante ein Aussenseiterdasein in einer auf traditionelle Werte bedachten Gesellschaftsnische. Ihr unauffälliges Dasein wird jedoch bedroht, als auffliegt, dass sie eine besondere, leider von dieser Gesellschaft geächtete Gabe besitzt.

Der Roman Aquamarin beginnt gut und hält Spannung sowie Zeichnung einer futuristischen Gesellschaft ungefähr bis in die Mitte des Buches. Danach wird’s dann leider banaler, dh. es gibt die für Jugendlichen anscheinend für dringend notwendig erachteten Komplikationen und Abenteuer innerhalb der imaginisierten Gesellschaft; aber die Phantasie wird im Ausmalen derselben nicht weiter bemüht und die Begegnung mit einer anderen Lebensform bleibt erst einmal unausgeführt. Unnötig zu sagen, dass diese Streckung einem geplanten zweiten oder dritten Band geschuldet ist: Autoren müssen Geld verdienen.

 

Für ein durchschnittlich unterhaltsames Jugendbuch reicht das aus. Doch Jugendbücher, die auch Erwachsene in ihren Bann ziehen, brauchen mehr und Aquamarin hätte das Zeug dazu gehabt, wenn es sich auf die verschiedenen Lebensformen konzentriert hätte.

Fazit: Gutes Jugendbuch, das aber Erwachsene nur teilweise begeistert.

Kategorie: Jugendbuch  // Verlag: Arena, 2015