Rezension

Keine Diät! .... sondern ein geniales workbook

Body Clutter - Marla Cilley, Leanne Ely

Body Clutter
von Marla Cilley Leanne Ely

Bewertet mit 5 Sternen

Marla Cilley, vielen schon als flylady bekannt, die sich mit dem Ballast / Gerümpel, das man im eigenen Haushalt angesammelt und liegengebliebener Hausarbeit, die man in kleinen Schritten, ohne Schulgefühle abarbeitet , beschäftigt. Ihren Bestseller „Sink Reflections“ gibt es seit Kurzem auch auf Deutsch, mit dem Titel „Die magische Küchenspüle“.

Auch in „body clutter“ geht es darum, sich selber gegenüber liebevoll die Ursachen seiner Gewichtszunahme zu ergründen, sich so zu lieben, wie man ist und nicht zu streng mit sich selber zu sein. Schließlich hat man sein Übergewicht auch über einen größeren Zeitraum gesammelt und man soll beim Abnehmen mit sich selber Geduld und Verständnis haben. Das Buch will keine Diät vermitteln, sondern eine Auseinandersetzung mit sich selber und eine Reflektion über die eigenen Eßgewohnheiten, das Vermitteln eines neuen Körpergefühls und eine neue Sicht auf Lebensmittel.... und das alles in den berühmten Babyschritten.
Die einzelnen Kapitel schließen immer mit Aufgaben zu dem Kapitel ab. Am besten nutzt man ein Heft, in dem man die Aufgaben für sich selber beantwortet und so viel über sich selber, sein Eßverhalten ergründet/erfährt und den größtmöglichen Nutzen aus diesem Buch ziehen kann.

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Das hört sich jetzt vielleicht ein wenig abgedreht an und deshalb erläutere ich das für das erte Kapitel etwas genauer:
Zuerst gibt es Ausführungen über Trost-Lebensmittel, daß manche ein bestimmtes Lebensmittel bevorzugen, z.B. Trostschoki und bei anderen einfach der Trost in der Menge liegt.

Der Gedanke, daß alles was Du erlebt hast, dich zu dem gemacht hat, was Du jetzt bist und, daß Du erst abnehmen kannst, wenn Du Deinen inneren Frieden mit Dir selber gemacht hast ( mit den Lebensmitteln, Deiner Einstellung zu Bewegung/Sport und der Haltung, die Deinen Körper so werden ließ). Beispiele und Überlegungen, die sich aber gleich in den Fragen zu Deinem body clutter journal wiederholen.

Die Abkürzung HALT wird erklärt: Hungry? Angry? Lonely? Tired? Warum willst Du jetzt etwas essen? ( Gute Überlegung, wenn man gerade wieder vor dem Kühlschrank steht.)

Ich mach es also kurz... Du brauchst was zum Schreiben zum Beantworten der Fragen: Dein Body clutter journal:

1. ) Erinnere Dich an Dein erstes Trostessen. War es ein bestimmtes oder irgendein Lebensmittel?

2.)Was ist jetzt Dein bevorzugtes Seelentröster-Lebensmittel?

3.)Nun schau in Deine Vergangenheit zurück und finde heraus, warum Du es so liebst.

4.)Schreibe Deine erste Erinnerung an Trostessen nieder. Was passierte da mit Dir? Wie hast Du Dich damals gefühlt?

Schreibe es schnell und ehrlich auf, ohne perfekt zu formulieren zu wollen! Schreib einfach, Du wirst die einzige sein, die es lesen wird.

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Kapitel für Kapitel und damit Schritt für Schritt hinterfragt und erkennt man seine Essensmuster und lernt Lösungsmodelle kennen.
Ich habe für mich viele Erkenntnisse gewonnen, z.B. warum ich mir bislang Essen nachgenommen habe ohne noch hungrig zu sein und weiß, dass ich mein Verhalten schon in Schritten verändert habe. Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen berichteten Erlebnisse der beiden Autorinnen, die einem aus der Seele sprechen. Wer hat nicht schon unzählige Modediäten, Weight Watchers, Sportvideos, Wunderpillen und -mittelchen versucht und festgestellt, dass sie doch nicht funktionieren.

Hier ist endlich eine Nicht-diät, die für jeden persönlich zugeschnitten erkannt und selber zusammengestellt wird, bei der es keine Schuldgefühle gibt, sondern die Liebe zu einem selber (Fly = Finally Love Yourself) es leichter macht, Erkenntnisse in kleinen Schritten umzusetzen – und man nebenbei ( und nicht als erklärtes Ziel mit Krampf und Kampf) abnimmt.

Noch eine Anmerkung zur englischen Ausgabe: Meine Schulzeit liegt schon lange zurück und meine Englischkenntnisse werden nicht häufig benötigt. Genaugenommen habe ich das Buch vor meinem Computer gelesen und sehr viele Vokabeln nachsehen müssen.... Ich habe dadurch den Text langsamer und intensiver bearbeitet, Wortspiele im Original gelesen und auch das erfaßt, was bei einer Übersetzung ( z.B. der magischen Küchenspüle) vielleicht nicht so genau und pointiert vermittelt werden könnte.

Sie sollten sich keinesfalls von der englischen Ausgabe abschrecken lassen, denn Sie würden sicherlich etwas verpassen.