Rezension

Keine Empathie

Der Flüstermann: Thriller - Catherine Shepherd

Der Flüstermann: Thriller
von Catherine Shepherd

Bewertet mit 5 Sternen

Zunächst fällt einem das typische Shepherd-Cover ins Auge, in den Farben weiß-schwarz-blutrot gehalten, und nicht überladen. Das macht neugierig!
Nachdem ich bereits die 'Krähenmutter' sehr aufregend und fesselnd fand, kann ich nur sagen, dass dieser Thriller kein bisschen hinterherhinkt. Ich habe das Buch nicht weglegen gemocht, und wenn ich unterbrechen musste, habe ich immer kurz in das nächste Kapitel hineingelesen.
Auch hier geht es wieder um Morde, die nur ein Psychopath begangen haben kann, denn er mordet ohne jegliche Empathie für die Opfer. Ein Gewissen scheint er nicht zu haben, denn Mitleid ist ihm fremd, auch wenn die Opfer ihn anflehen...
Die Art der Morde zeigt uns die große Kreativität der Autorin. Der Täter bringt die Opfer in seine Gewalt und quält sie grauenvoll zu Tode. Wo ist das Verbindungsglied zwischen den einzelnen Opfern? Zunächst zeigt sich kein offensichtlicher Zusammenhang. Und hier zeigt sich, wie gut Catherine Shepherd die Kunst des Krimi-Schreibens beherrscht, denn sie legt ganz geschickt immer wieder  falsche Spuren, die den Leser zum Miträtseln anregen.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich mühelos lesen. Die Spannung  setzt direkt beim Prolog ein und hält bis zum Epilog an.
Was mir ein wenig missfällt ist, dass sich hier auch wieder eine Liaison zwischen zwei Ermittlern anbahnt, das ist in vielen Krimis bereits zum Klischee geworden. Das muss doch nicht sein, können Mann und Frau nicht zusammen arbeiten, ohne dass eine Beziehung entsteht? Aber ich kann darüber hinweglesen :-)
Ich kann diesen Thriller wärmstens jedem empfehlen, der Spannung und die Möglichkeit zum Miträtseln sucht, denn hier findet man beides, und man kommt nicht eher zur Ruhe, bis der Fall gelöst ist.