Rezension

(K)Eine gewöhnliche Familie

Wintergäste - Sybil Volks

Wintergäste
von Sybil Volks

Freud und Leid liegen so nah beieinander

Inge, 79 Jahre alt, erlebt den Tod auf Probe. Ihre 4 Kinder, Schwieger- und Enkelkinder bekommen gesagt, das sie gestorben sei und alle machen sich auf den Weg zum Haus Tide auf einer Insel im Norden des Landes, um Abschied zu nehmen. Doch als alle auf dem Weg sind, stellt Inge selbst fest das sie gar nicht gestorben ist, sondern es nur ein leichter Schlaganfall gewesen sein soll, laut Inselärztin. Doch alle Verwandten sind schon auf dem Weg zu ihr. Alle werden aus ihrem alltäglichen Trott gerissen und lassen alles stehen und liegen und machen sich auf die Reise.
Ausführlich werden die aktuellen Lebenssituationen der Anreisenden beschrieben, welche Probleme, Sorgen, Ängste und Neues sie im Gepäck haben.
Nun kommen alle unfreiwillig auf der Insel zusammen, was schon Jahre nicht mehr so gewesen ist. Beim ersten Abendessen zusammen bekommt man die gedanklichen Eindrücke aller Familienmitglieder zu lesen, wer was im Stillen über wen denkt.
Aber jeder versucht vor den Anderen seine glückliche und zufriedene Fassade aufrecht zu erhalten, obwohl ausnahmslos jeder seine Probleme und Geheimnisse hat.

Die Autorin beschreibt sehr anschaulich das Leben der einzelnen Charaktere und lässt so manchen lustigen Satz fallen, wo ich sehr schmunzeln musste.
Beim Lesen stellt man sich richtig vor auf der Insel zu sein, das Meer zu riechen, den Wind zu spüren, am Strand entlang zuschlendern und auch mitten im Familienleben dabei zu sein.
Auch das Cover finde ich sehr passend, denn genauso stellt man sich das alte Haus Tide vor. Sehr gut getroffen.

Wer Familiengeschichten mit etwas Humor mag, wird dieses Buch sehr gerne lesen.