Rezension

Keine Konkurrenz für King!

Die Überfahrt - Mats Strandberg

Die Überfahrt
von Mats Strandberg

Es ist eine vollmundige Ankündigung, die der Verlag auf dem Cover macht: „Der schwedische Stephen King“. Das schürt die Erwartungen des Lesers, aber natürlich muss sich der Autor daran auch messen lassen.

 Die Ausgangslage der Story scheint interessant: ein „closed room“, in diesem Fall die Ostsee-Fähre Baltic Charisma, und eine ausgelassene Feiergesellschaft, deren einziger Wunsch es ist, eine Mega-Party zu feiern. Es sind die verschiedensten Charaktere, die die Überfahrt gebucht haben, von jung bis alt ist alles an Bord. Aber es gibt auch Passagiere, die nicht auf der Liste stehen, und hier kommt Stephen King ins Spiel.

 Was wir von diesem Autor als subtile Bedrohung kennen, als unterschwelligen Alltagshorror, zelebriert Mats Strandberg mit viel Blut und Ekelszenen. Während King mit psychologischer Raffinesse vorgeht, wendet Strandberg die Holzhammer-Methode an. Nichts zu spüren von eingehender Betrachtung des Mikrokosmos, von fein gezeichneten Porträts, dafür jede Menge Perspektivwechsel, die Tempo generieren sollen, dafür jedoch nur von dem Wesentlichen ablenken und immer wieder in die gleiche Kerbe schlagen.

 Zurück bleibt das schale Gefühl, mit diesem Horror-Splatter-Werk knapp bemessene Lesezeit verschwendet zu haben. Zu plump, zu simpel und meilenweit vom Original entfernt – keine Empfehlung!