Rezension

Keine lohnenswerte Lektüre

Nüchtern am Weltnichtrauchertag - Benjamin v. Stuckrad-Barre

Nüchtern am Weltnichtrauchertag
von Benjamin v. Stuckrad-Barre

Bewertet mit 1 Sternen

Ein feucht fröhlicher Abend, an dem der Protagonist mit seinem Glas Wasser in der Hand nur daneben steht und darüber nachsinnt, wie toll es sich damals angefühlt hat, als man noch selbst Teil des rauschenden Festes war. So gut wie ignoriert von den Feiernden und diskriminiert von den Kellner, denn nur wer Alkohol konsumiert bringt Umsatz, ist der Abend ein Trauerspiel, dem man zum Glück kurz vor 22:00 Uhr entrinnen kann.

Natürlich leben wir in einer Gesellschaft, in der Alkohol etabliert und anerkannt ist und natürlich ist Alkohol gerade deshalb eine weit verbreitete, legale Droge. Dennoch ist sie nicht alles bestimmend bzw. sollte es nicht sein. Ich habe Mitleid mit dem Protagonisten. Nicht, weil er als Alkoholiker nicht mehr trinken kann, sondern weil er anscheinend einen sehr oberflächlichen Freundeskreis  -Freunde ist in dem Fall sicher die falsche Bezeichnung - hat. Hinzu kommt, seine eigene traurige Sicht auf ihn selbst, der Außenseiter, der nicht mehr mitmachen darf.
Die Erzählung ist so oberflächlich wie all die Klischees, die dort niedergeschrieben sind. Wer dem Rausch auf diese Weise nachtrauert, hat, meiner Meinung nach, absolut nicht verstanden, worum es im Leben geht. Der zweite Teil über das Rauchen ist einfach nur langweilig. Ich hatte mir von diesem Buch wesentlich mehr erhofft. Es ist eine einzige Enttäuschung.