Rezension

Keine Überraschungen

Geheime Quellen
von Donna Leon

Bewertet mit 3.5 Sternen

Commissario Brunettis 29. Fall bietet keine Überaschungen.

Venedig ächzt unter der Sommerhitze, die Menschen suchen kühle Räume, doch das ist nicht immer möglich. Brunetti und seine Kollegin erfahren von einer schwer kranken Frau von deren Verdacht, dass ihr Mann, der bei einem Motorradunfall ums Leben kam, ermordet wurde. So tauchen sie ein in ein Netz von Lügen, Umweltverbrechen und Tatenlosigkeit.

Wie immer wird viel Kaffee getrunken, lecker gegessen, griechische Mythologie gelesen, Ellettra ist wie immer schön und klug, Patta wie immer unausstehlich. Aber das ist es ja gerade, was viele Leser an den Büchern von Donna Leon lieben. Allerdings habe ich den Eindruck, dass ihre Bücher immer düsterer werden. Die Stadt ist von Touristen überlaufen, die Einheimischen fühlen sich nicht mehr heimisch, Korruption und Vetternwirtschaft nehmen zu. Das wird am Schluss des Buches besonders deutlich.

Leon geht sehr kritisch mit den Touristen und den Verantwortlichen ins Gericht, aber eine Lösung ist natürlich nicht in Sicht. Velleicht bringt die Coronakrise jetzt die Menschen zum Nachdenken, sonst sieht man als Leser schwarz für diese wunderbare Stadt.