Rezension

Kekse und Kriege - wie passt das zusammen?

Cookies - Teodora Kostova

Cookies
von Teodora Kostova

Bewertet mit 4 Sternen

Eine niedliche, romantische Geschichte, in der ein wichtiges Thema angesprochen wird: Kriegsveteranen und die Zeit nach dem Dienst.

Kekse, Mehl, ein schön gestalteter Titel - wenn das alles wäre, wäre ich begeistert. Wenigstens ist der Typ, der so präsent das Cover ziert, angezogen. Das macht es viel besser!

Der Titel ist eine Hommage an Amirs Geschäft, das denselben Namen trägt. Als zentraler Handlungsort ist das keine schlechte Wahl. Außerdem ist das Amirs Spitzname.

Amir erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive. Dadurch wird er als Charakter verständlicher, was gerade bei seiner Vergangenheit nützlich ist. Gleichzeitig wird der Schreibstil dadurch simpler, weniger künstlerisch und bildhaft. Das passt zu Amirs Charakter und macht die Geschichte schnell lesbar sowie leicht verständlich.

Keksverkäufer und Kriegsveteran, wenn das keine interessante Kombination ist, dann weiß ich auch nicht. Verkäufer sind in den Buchwelten zwar nicht so verbreitet, wahrscheinlich weil der Job nicht so cool ist wie Bodyguard oder Millionär. Aber Kekse? Ich kenne nicht mal in der Realität ein Geschäft (Keine Firma!), das ausschließlich Kekse verkauft. Das ist eine hervorragende Idee!
Noch besser gefällt mir jedoch, dass man mal die Sicht eines Ex-Soldaten erleben kann. Natürlich weiß ich, dass solche Leute häufig Flashbacks haben und an einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden. Aber wann wird dieses Thema schon mal in der Unterhaltungsliteratur behandelt? Hinzu kommt, dass es überzeugend umgesetzt wurde.
Auch die Liebesgeschichte hat Spaß gemacht. An sich kann ich mich über die Handlung nicht großartig beschweren. Sie ist ein wenig platt, aber das Setting macht alles besser.

Amir ist ein netter Typ mit schwerer Vergangenheit. Eindeutig ein Held!
Jay bildet einen interessanten Gegensatz zu Amir, weil er jünger und nicht so schwermütig ist. Das soll nicht bedeuten, dass Amir ein total depressiver Typ wäre! Aber Jay ist trotzdem fröhlicher und unbeschwerter als er.
Amirs Hund ist super! Auch seine Freunde und die Leute aus dem Rehabilitationszentrum haben mich überzeugt. Jays Freunde spielen ebenfalls eine Rolle.

Fazit: 

Wer eine Liebesgeschichte mit einem ungewöhnlichen Protagonisten lesen möchte, kann mit "Cookies" viel Spaß haben. Der Ton ist eher leicht trotz der bisweilen schwierigen Themen. Empfehlenswert!