Rezension

"Killing Business" ist eine erschreckende Lektüre über ein Amerika das ich vorher so nicht kannte!

Killing Business - Mark Mazzetti

Killing Business
von Mark Mazzetti

Bewertet mit 4 Sternen

Der nüchterne, sachliche Schreibstil hat es mir beim Lesen doch manchmal echt schwer gemacht. Zwar ist die beschriebene Thematik furchtbar spannend, wenn man jedoch im Bett liegt und nur noch ein paar Seiten lesen möchte, sollte man nicht zu "Killing Business - Der geheime Krieg der CIA" greifen!
Die Zusammenhänge der von Mark Mazzetti beschriebenen Fallbeispiele erstrecken sich oft über viele Seiten, sind komplex und nicht einfach zu erfassen. Beim Lesen des Buches benötigt man Zeit - Zeit sich auf die Thematik und den Schreibstil einzulassen. Auf Ablenkungen sollte man verzichten, sich praktisch nur mit der Lektüre auf dem Sofa einmummeln, das Telefon und die Türklingel abstellen. Ansonsten findet man einfach nicht die nötige Konzentration und wird keinen Spaß mit diesem Buch haben!
Nach einigen Anläufen, konnte ich mich beim Lesen nicht mehr bremsen. Die vom Autor beschriebenen Tatsachen sind oft so ungeheuerlich und absurd, dass ich nur mit dem Kopf schütteln konnte. Die Amerikaner sind auf ihre Art in einem ähnlichen bürokratischen Dschungel gefangen, wie wir Deutschen. Das führt zu einigen irritierenden Vorfällen, die mich schon fast zum Lachen brachten. Die Entwicklung der amerikanischen Geheimdienste sind für mich erst durch dieses Buch so offensichtlich geworden und auch sonst konnte ich durch "Killing Business" einiges an Wissen anhäufen, auf das ich wahrscheinlich sonst nie gestoßen wäre! 
Leider wurde nicht, wie durch den Klappentext zu erwarten, der Krieg insbesondere die Einsätze gegen die Islamisten hauptsächlich thematisiert. Ehr waren es die Rivalitäten zwischen den amerikanischen Geheimdiensten! Prinzipiell war das nicht uninteressant, sondern oft auch sehr amüsant. Jedoch habe ich einfach etwas anderes erwartet!
Für mich war es interessant zu sehen, wie viel Bürokratie hinter so einem Krieg steckt und vor allem wie wenig die Öffentlichkeit davon mit bekommt. Über die wenigsten, der im Buch beschriebenen Einsätze, ist etwas öffentlich bekannt bzw. hat die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregt. Viel mehr wussten teilweise die Geheimdienste untereinander noch nicht mal, was die anderen taten!