Rezension

Kimberly Belle - Solange du noch lebst

Solange du noch lebst - Kimberly Belle

Solange du noch lebst
von Kimberly Belle

Bewertet mit 5 Sternen

Nach der schwierigen Trennung von ihrem gewalttätigen Mann finden Kat und ihr 8-jähriger Sohn Ethan gerade wieder in einen geregelten Alltag. Der hochbegabte Junge hat es nicht leicht an seiner Schule, häufig wird er das Opfer von Mobbing, nichtsdestotrotz will er an einem Zeltlager teilnehmen. Doch nur wenige Stunden nach der Abfahrt steht die Polizei vor Kats Haustür: Ethan ist aus dem Camp verschwunden. Ein Feuer war in der Nähe ausgebrochen und in dem Chaos haben die Betreuer die Übersicht verloren. Kat glaubt nicht, dass Ethan einfach weglaufen würde, zu viel Angst hat er vor dem Wald und vor Dunkelheit. Kann ihr Exmann dahinterstecken? Aber weshalb sollte er das tun, er hätte ihn auch einfach nach einem Besuchswochenende nicht zurückbringen können. Als Stef, die Frau des Bürgermeisters, einen Anruf erhält, wird klar, was geschehen ist: nicht Ethan, sondern Stefs Sohn Sammy sollte entführt werden. Doch wie werden die Entführer reagieren, wenn sie merken, dass sie den falschen Jungen haben?

 

Kimberly Belles Thriller bietet genau das, was man von einer spannenden Geschichte erwartet: als Leser wird man quasi unmittelbar in die Handlung geworfen und die Schreckensnachrichten folgen in kurzen Abstand aufeinander. Besonders interessant wird der Roman an dem Punkt, als die Familie des Bürgermeisters in Spiel kommt und klar wird, dass auch dort ein Geheimnis zu suchen ist, eines, dass der Mann mit der scheinbar sauberen Weste bislang offenbar gut verstecken konnte. Beide Erzählstränge – die Suche nach dem verschwundenen Jungen wie auch die Machenschaften in der Politik – wechseln sich rasant ab, so dass man kaum zum Luft holen kommt.

 

Nachdem mich „So lange du lügst“ bereits überzeugen konnte, hat mich Kimberly Belle auch mit diesem Thriller vollends überzeugen können. Die Handlung ist spannend aufgebaut und nachvollziehbar konstruiert. Auch die Figurenzeichnung, allen voran die beiden Ehefrauen bzw. Mütter, die mit ihren Kindern bisweilen hadern und Zweifel an deren Vätern haben, agieren und wirken authentisch. Gut gefallen hat mir auch die Figur von Stefs Mutter, die mit ihren esoterischen Fähigkeiten versucht, die Energieströme zu messen. Einerseits völlig abstrus, bringt sie aber genau das gewisse Störfeuer herein, dass zusätzlichen Stress verursacht und die Figuren noch mehr unter Spannung stellt – genauso wie dies im echten Leben immer zum ungünstigsten Zeitpunkt vorkommt. Fazit: klare Leseempfehlung.

Kommentare

hobble kommentierte am 16. November 2019 um 07:03

was fürs wunschregal