Rezension

Kirche gegen Polizei, wer gewinnt?

Lügenmauer - Barbara Bierach

Lügenmauer
von Barbara Bierach

Bewertet mit 5 Sternen

Inhaltsangabe: Irland, die grüne Insel. Voller Mythen, Dichter und Musik. Doch Emma Vaughan, Inspector bei der Mordkommission in Sligo an der verregneten irischen Nordwestküste, kriegt von diesem Irland der Touristenbüros nicht viel mit.

Als Protestantin und geschiedene, alleinerziehende Mutter weckt sie in einem zutiefst katholischen, männlichen Polizeicorps meist nur Misstrauen. Ausgerechnet in dem Mord an einem hochrangigen Mitglied der Kirche soll Emma ermitteln. Die Spur führt in ein Kloster, in dem in den Sechzigerjahren junge Mütter ihre unehelichen Kinder zur Welt brachten. Ein dunkles Kapitel der irischen Geschichte. Was aber passierte mit den Kindern? Emmas Fragen treffen nur auf eisiges Schweigen. Um der unglaublichen Wahrheit auf die Spur zu kommen, muss Emma sich auch den Geistern ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

 

Mein Fazit:

Die Inhaltsangabe macht schon Lust auf mehr. Man freut sich auf die Ermittlungstätigkeiten Von Emma Vaughan.  Ihren Kampf gegen die Männerwelt Irlands und die der Kirche. WerdenEmma und James gewinnen oder doch kläglich untergehen?

Diese Frage stellt sich mir im Laufe des Krimis. Der Anfang des Krimis spielt im Jahr 1964. Hier wird der Grundstein für die Tat gelegt.  Die Vergewaltigung an einer jungen Frau.  Vierzig Jahre später  wird Charles Fitzpatrick ermordet, er war ein hochrangiges Mitglied in der protestantischen Kirche. Noch dazu war er der Lokalmatador des Städtchens Silgo.

Der Fall wird Emma und ihrem Team, allen voran James, zugeteilt.  Die Ermittlungen erweisen sich von Beginn an als sehr schwierig. Keiner hat was gesehen, niemand will reden. Aber  jeder gibt gleich der IRA die Schuld, die waren die Täter. Aber Emma und James sind nicht dieser Meinung.  Das ganze Team stößt immer wieder auf Mauern aus Schweigen. Es kommt wie es kommen muss, der Fall geht nach Belfast, Emma und James ermitteln aber im Untergrund weiter.

Der Leser findet bei aufmerksamen lesen, leider schneller heraus wer der Täter ist. Aber die Autorin schafft es, die Spannung des Krimis bis zum Schluss richtig aufzubauen.

Es gibt zwar einige Passagen im Buch, die ich persönlich nicht so prickelnd fand, stellenweise auch langatmig. Diese waren oder sind für die Handlung nicht so relevant gewesen. Die Autorin wird sich dabei etwas gedacht haben, also nehme ich es als gegeben hin.

Ich freue mich aber doch auf einen zweiten Fall von Emma Vaughan.

Das Cover finde ich total ansprechend, die Farben sind aufeinander abgestimmt. Der Titel wie eine dunkle Wolke am Himmel. Das Cover lädt schon dazu ein, das Buch in die Hand zunehmen.

Ich kann für diesen Krimi auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung aussprechen.