Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Klare Leseempfehlung

Speechless (Sprachlos) - Hannah Harrington

Speechless (Sprachlos)
von Hannah Harrington

Bewertet mit 5 Sternen

Chelsea gehört zu den Mädchen, die in der Schule am beliebesten sind und ist wirklich nicht auf den Mund gefallen, was allerdings nicht immer von Vorteil ist, eher im Gegenteil. Kein Geheimniss scheint vor ihr sicher zu sein, kaum hört sie etwas, muss sie es einfach weitererzählen, ohne Rücksicht auf eventuelle Verlust.

Als sie auf der Silvesterparty ihrer besten Freundin jedoch etwas sehr brisantes auspaludert, ahnt sie nicht, was für eine Lawine sie damit lostritt.

Nicht nur, dsas die Person, um die es geht, zusammengeschlagen wird, nein.. sie sorgt auch noch dafür, dass sie beiden zur Verantwortung gezogen werden, die dafür verantwortlich sind.

Von da an ist nichts mehr, wie es war. Alle wenden sich von ihr ab und sogar ihre eigentliche beste Freundin hasst sie, immerhin hat Chelsea mit ihrer Aussage ihren Freund hinter Gittern gebracht.

 

Chelea macht sich gerade wegen Noah die größten Vorwürfe? Hatte sie es verhindern können, wenn sie geschwiegen hätte? Wie soll sie jetzt mit ihm umgehen?

Um mit ihren Selbstvorwürfen klar zu kommen, legt sie ein Schweigegelübde ab, wie einst der buddisthische Mönch, über welchen sie in einer Zeitung gelesen hat.

Nicht immer stößt sie damit auf Anerkennung, aber plötzlich öffnen sich ihr ein paar völlig neue Türen und sie erkennt, dass es Menschen gibt, die sie ihrer selbst Willen mögen, die etwas können, was sie selbst nicht kann: Sich verzeihen.

 

Der Schreibstil hat mir sofort gefallen, ich habe die ersten Zeiten weniger Minuten verschlungen. Obwohl Hannah Harrington mit ihrem Buch ein ernstes Thema aufgreift, mag man anhand des Covers genau dieses gar nicht erst erwarten. Schlicht und mit lediglich dem Titel des Buches aufgedruckt, erwartet man nicht ein solch energiegeladenes und besonderes Buch.

 

Hannah Harrigton greift das Thema Mobbing, Andersartigkeit, Homosexualität und besonders Mobbing auf. Ihr gelingt es auf eindrucksvolle Weise, dem Leser Dinge zu übermitteln, vor welchen viele noch immer die Augen verschließen.

 

Obwohl Chelsea für ihre Worte gerade steht, obwohl sie versucht Noah zu helfen, kann besonders Andy - Noahs Freund - ihr einfach nicht verzeihen. Nur Asha, ein Mädchen, welches sie vorher nie wahrgenommen hat und Sam, Noahs bester Freund, scheinen ihr verzeihen zu können.

Obwohl auch für die beiden Chelseas Schwegegelübde anfangs ein wenig lächerlich und ungewohnt ist, arrangieren sie sich damit und es passiert sogar etwas, womit Chelsea selbst nie gerechnet hätte: Sie verliebt sich in Sam.

 

Obwohl es meistens kaum an die Öffentlichkeit gerät, ist Homosexualität und das daraus resultiernde Mobbing noch immer ein schwerwiegendes Thema in dieser Gesellschaft. Die Reaktionen der Mitschüler Chelseas auf ihre ausgeplaudertes Geheimnis und die Reaktionen auf die Tatsache, dass das junge Mädchen nach dem Überfall auf Noah zur Polizei gegangen ist, haben mich teilweise echt schockiert. 

Chelsea wird drangsaliert, wo man sie nur drangsalieren kann und doch schweigt sie behahrlich weiter. Sie ändert vollkommen ihre Denkweise, ihre Handlungen und reift mit Hilfe ihres Schweigegelübdes um einiges, was nicht nur ihr Leben verändert. 

 

Hannah Harrigton ist mit diesem Buch ein Werk gelungen, welches zum Nachdenken anregt, welches zeigt, welch großes Thema Mobbing noch immer ist und immer sein wird. Auch wenn als empfohlenes Alter 12 - 15 angegeben ist, ist man auch als Erwachsener bestens unterhalten und vielleicht überdenkt der eine oder andere nach diesem Buch nochmal seine eigene Denkweise. 

 

5/5 Herbstblätter.