Rezension

Klasse Kinderbuch

Zickiger Zuckerguss - Jasmin Zipperling

Zickiger Zuckerguss
von Jasmin Zipperling

Bewertet mit 5 Sternen

„...Du bist vielleicht der Beste, aber nicht der Freundlichste...“

 

Diese Worte muss sich Hase Lutz von Ober -Osterhäsin Hoppeline sagen lassen, und das aus guten Grund. Wieder einmal hat er Hopsi verspottet, die in der Weihnachtswerkstatt arbeiten darf. Hoppeline bittet Hopsi, für Lutz ein Praktikum in der Weihnachtswerkstatt zu ermöglichen.

Die Autorin hat erneut eine humorvolle und besinnliche Geschichte für Kinder geschrieben. Sie schließt zeitnah an den ersten Teil an.

Ich möchte darauf verzichten, all die vielen außergewöhnlichen Ideen aufzuzählen, die im Buch stecken. Die möge der künftige Leser selbst Seite für Seite genießen.

Wichtel Michi begleitet Hopsi und zeigt ihr die Dinge, die sie noch nicht kennt und die für ein gelungenes Weihnachtsfest wichtig sind, und bindet sie aktiv in die Arbeit mit ein. Es sind manch versteckt untergebrachte pädagogische Hinweise, die der Geschichte ein besonderes Flair geben. In der Wichtelschule zum Beispiel erfährt Hopsi:

 

„...Wenn du Frohsinn verbreiten willst, musst du dich selbst freuen...“

 

Michis Schimpfwörter sind eine Klasse für sich. In schwierigen Situationen kommt er dabei auf immer neue Ideen. Eine davon ist „...zehnmal gezackter Zimtstern...“

Das Gespräch zwischen Michi und Lutz nach dessen Ankunft gehört für mich neben vielen anderen zu den stilistischen Höhepunkten der Geschichte. Hier ist ein kurzer Ausschnitt:

 

„...“Arbeit ist nicht schön!“, motzt Lutz. „Arbeit ist etwas, das man leistet. Und dann darf man stolz sein.“ „So ein Renntiermist!“ Michi sammelt die Papierfetzen vom Boden auf. „Selbstverständlich darf Arbeit Spaß machen.“...“

 

Als plötzlich die Gefahr besteht, dass es keine Geschenke für die Kinder geben könnte, beweist Hopsi viel Mut, und Lutz zeigt, was ihn ihm steckt und dass er gut strategisch planen kann.

Sehr gut gefallen hat mir, dass Fehler gemacht werden dürfen, sowohl in der Wichtelwerkstatt, aber auch von den Kindern, die beschenkt werden sollen. Der folgende Satz gehört unbedingt zitiert:

 

„...Sie hat sich doch entschuldigt! Dafür braucht man viel Mut...“

 

Der Schriftstil ist für die Zielgruppe angemessen und hat auch mich als Erwachsenen begeistert. Es gibt ernste Gespräche, aber auch humorvolle Stellen und Abschnitte mit viel Gefühl. Letzteres betrifft vor allem Hopsi, die sich freut, mehr und mehr in den Kreis der Weihnachtswerkstatt aufgenommen zu werden und neue Freunde gefunden zu haben. Selbst Lutz erkennt am Ende an, dass Hopsi hier glücklich ist und hierher gehört.

Nicht unerwähnt bleiben dürfen natürlich die vielen farbigen Illustrationen, die die Geschichte veranschaulichen und eine Menge an liebevoll herausgearbeiteten Details enthalten.

Auch das Cover mit den wichtigsten Protagonisten ist ein Hingucker. Dabei gehört natürlich die Rückseite des Buches mit dazu.

Am Schluss gibt es zu Hopsi und ihren Freunden ein großes Ausmalbild.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich wünsche ihm viele begeisterte Leser.