Rezension

Klasse Krimi

Russisches Poker - Boris Akunin

Russisches Poker
von Boris Akunin

Bewertet mit 5 Sternen

Auch der 5. Band der Reihe rund um Erast Petrowitsch Fandorin  liest sich wieder ausgesprochen gut! 
Toll finde ich, dass sich keine Langeweile einschleicht, denn dieser recht kurze Roman hat nichts von der düsteren Atmosphäre des Vorgängers! 
Insofern wird die Reihe nicht fad! Und wieder werden neue Figuren eingeführt. Fandorins Adjutant, Anissi Tulpow, ist quasi eine menschliche Brücke zu Fandorins Vergangenheit, und das Wohlwollen seines "Chefs" ist rührend. Natürlich ist der wackere Masa wieder dabei. Nicht so gerne mochte ich die untreue Gräfin und auch die Tatsache, dass Fandorin neuerdings Züge eines Playboy traegt - irgendwie out of character. 

Der Fall ist einigermassen simpel - ein Betrüger narrt die Moskauer Oberschicht. Sogar der Vorgesetzte des Protagonisten wird ein Opfer des Trickbetrügers; was Fandorin auf den Plan ruft. Der Gauner soll mit seinen eigenen Waffen geschlagen werden. Doch als Fandorin erkennt, dass hauptsächlich die korrupte Moskauer Oberschicht dran glauben muss, handelt er einen Deal aus...

Dieser Roman zeichnet sich vor allem durch eine humorvolle Erzählweise aus. Aber auch die Gesellschaftskritik kommt nicht zu kurz : Die Obrigkeit hält eine schützende Hand über nützliche Kriminelle. Mit Geld lässt sich die Freiheit erkaufen...doch der wackere Held Fandorin ist unbestechlich! 

Die Moral der Geschichte lässt sich auf viele Gesellschaften übertragen, insofern kann der historische Kern auch für die Gegenwart gelten. 

Fazit: 

Ein klasse Krimi. Nur leider viel zu kurz!