Rezension

Klasse Kurzkrimis

Der Sturz nach oben - Andreas Mäckler

Der Sturz nach oben
von Andreas Mäckler

Bewertet mit 5 Sternen

„...Komisch, dachte Angela, jeder stirbt anders...“

 

Das Buch vereint 23 Kurzkrimis. Die Geschichten werden in lockerleichter Art erzählt. Trotzdem weist der Schriftstil eine Menge an Feinheiten auf. Die bewirken, dass das eigentliche Geschehen gekonnt verschleiert wird. Geschickt werden dabei auf wenigen Seiten die handelnden Personen charakterisiert und ihr Motiv durchleuchtet. Ich weiß genau, wer was warum tut. Nur wie das Ganze ausgeht, ist häufig eine Überraschung. Die Gestaltung der Krimis führt mich beim Mitraten gern aufs Glatteis.

Das obige Zitat gehört zur ersten Geschichte. Angelas Restaurant läuft seit einiger zeit nicht mehr so, wie sie sich das wünscht. Da kommt ihr fast durch Zufall eine geniale Geschäftsidee.

Beim zweiten Krimi treibt der Autor die Spannung auf die Spitze, indem er den Handlungsverlauf so gestaltet, dass ich als Leser jeden Moment befürchte, der Täter wird erwischt. Und der schwitzt in der Zeit Blut und Wasser. Wie es ausgeht? Lesen!

In der 9. Erzählung wird bei einer alten Frau eingebrochen. Sie ist – fast – allein im Haus. Der Kommissar verabschiedet sich mit den Worten:

 

„...Ihr Bodyguard, er ist klasse...“

 

Wer das wohl war?

Jede der Geschichten ist anders. Schon die beiden Zitate zeigen, dass ein feiner Humor die Erzählungen durchzieht. Manchmal klingt auch ein gewisser Sarkasmus durch.

In einer Erzählung hat sich ein Großwildjäger zur Ruhe gesetzt. Dort heißt es:

 

„...Der Tod kommt auf leisen Pfoten in Etappen. Katzen liegen geduldig auf der Pirsch...“

 

Das Kätzchen hat zwei Beine!

Die Krimis haben mir sehr gut gefallen. Ich hätte gern noch mehr davon gelesen. Jede Geschichte hatte ihr spezielles Flair und einen ganz eigenen Überraschungsmoment.