Rezension

Klassentreffen mit Katze

Hüttenkatz - Kaspar Panizza

Hüttenkatz
von Kaspar Panizza

Bewertet mit 5 Sternen

★★★★★

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Eigentlich sollte das Wochenende ganz erholsam, entspannt und voller gemeinsamer Erinnerungen sein, denn nach dreißig Jahren trifft sich Steinböcks Abiturklasse endlich mal wieder. Natürlich ist Frau Merkel dabei und schon allein das sorgt für die eine oder andere schräge Situation, doch dass ein Totgeglaubter nun doch quicklebendig ist und es dann gleich eine kleine Todesserie gibt, das war so nicht geplant. Oder etwa doch? Steinböck bleibt einfach nichts erspart und so ermittelt er jetzt bei seinen Klassenkameraden …

 

Gerne lassen bei Serien ja zwischendurch die Bände etwas nach. Dem ist hier – zum Glück – absolut nicht so. Im Gegenteil: Ich finde, dieser Band ist ganz besonders gelungen! Es ist erschreckend leicht, in die Story zu finden. Auch wer die vorherigen Bände nicht kennt, wird mit diesem Buch kein Problem haben, denn es ist ein in sich abgeschlossener Fall. Die eine oder andere kleine Anspielung auf die vorherigen Fälle Steinböcks sind für Fans der Reihe ein besonderes Bonbon, aber für das Verständnis nicht wichtig.

 

Panizza lässt seine Figuren immer wohldosiert bayerisch reden. Das versteht dann auch ein Nicht-Bayer, dennoch bekommt alles eine herrliche „Färbung“. Dazu die sprechende Katze, die nur er und ein paar wenige „Uneingeweihte“ verstehen. Das führt natürlich immer wieder zu urkomischen Szenen und schrägen Verwicklungen.

 

Dennoch bleibt die Ermittlungsarbeit nicht auf der Strecke. So lustig und witzig es immer wieder zugeht, spielt hier Kommissar Zufall kaum eine Rolle. Steinböck und sein wunderbares Team leisten prima Arbeit und dürfen entsprechend auch auf ihre Ergebnisse stolz sein. Humor und Spannung sind sehr gekonnt kombiniert. So hat man hier einen Wohlfühlkrimi, der bestens unterhält und auch die Lachmuskeln trainiert. Langweilig wird es an keiner Stelle!

 

Der Autor hat hier geniale Ideen eingebracht und seine vielen überraschenden Wendungen sind so genial, dass man nur noch staunt. Aber es passt alles zusammen und ineinander – es könnte glatt vom Leben geschrieben worden sein! Dazu kommen ein paar sehr interessante kleine, versteckte lose Fädchen, an die sich super gut in weiteren Bänden anknüpfen lässt. Die Figuren haben Tiefe und entwickeln sich stimmig weiter. Immer wieder freue ich mich auf die Namen der neuen Figuren. Die sind oft zum Wegschmeißen komisch!

 

Alles in allem – auch diesmal hat Kaspar Panizza einen gelungenen Regionalkrimi mit Katz geschaffen, den man kaum aus der Hand legen mag. Er ist ausgewogen und steckt voller neuer, einzigartiger Ideen, die das Lesen zu einem wahren Genuss machen. Auch die eine oder andere Sozialkritik versteckt sich im Buch. Ganz klar, dass ich da die vollen fünf Sterne gebe!

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