Rezension

Klassiker von der Mutter der Mumins

Das Sommerbuch - Tove Jansson

Das Sommerbuch
von Tove Jansson

Bewertet mit 5 Sternen

Ein weises Büchlein über herrliche Sommer auf einer kleinen finnischen Insel mit den verschrobensten Nordländern, die man sich vorstellen kann.

„Komisch ist das mit der Liebe“, sagte Sophia. „Je mehr man den anderen liebt, desto weniger kann der andere einen leiden.“ „Das stimmt genau“, bestätigte die Großmutter. „Und was macht man da?“

„Man liebt weiter“, antwortete Sophia drohend. „Man liebt noch viel, viel mehr“.

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Sophia und ihre Großmutter muss man einfach gernhaben. Es geht nicht anders. Wie die beiden die wirklich winzige Insel (samt des eigenbrötlerischen Vaters) unter ihrer Knute haben und Tag für Tag (und manches Mal auch nachts) wilde Abenteuer erfinden, davon erzählt Tove Jansson in einer warmherzigen und doch nordisch-klaren Sprache, die Ewigkeits-Anspruch hat. Die Erlebnisse könnten gestern, vor zehn Jahren oder einem halben Jahrhundert stattgefunden haben – der Leser ist  ganz genau Hier&Jetzt dabei und wundert und lacht und weint und sorgt sich mit.

Absolut kein Wunder, dass die Skandinavier dieses Kleinod seit 1972 immer wieder lesen und wie schön, dass auch wir wieder eine hübsche Neuausgabe (übersetzt von Birgitta Kicherer und mit einem liebevollen Vorwort von Esther Freud) in Händen halten können.