Rezension

Klassische Fantasy mit kleinen Schwächen

Das eherne Buch - Christian von Aster

Das eherne Buch
von Christian von Aster

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das eherne Buch beginnt wie ein klassischer Fantasyroman: Zunächst wird der Leser kurz in ein Welt des Krieges eingeführt und die Figuren der einen Seite werden vorgestellt. Man erfährt von der Rivalität zwischen "Keiler" und "Rabe". Intrigen werden angedeutet und viel Lust auf mehr gemacht. 
Direkt darauf folgt die Vorstellung der Gegenseite, in dem Fall "der Guten". Ein Junge, der nichts von seinem Schicksal weiß, ist auf einmal der geheimgehaltene Sohn des Herrschers. In einem Turm aufgezogen von einer bücherhütendenden Bruderschaft wächst er nicht als Krieger auf, sondern als Bücherwurm. Bei dieser Offenbarung wird er allerdings auch auf ein legendenträchtiges Schwer hingewiesen, das eherne Buch, in dem Unmengen von Geschichten eingeflossen sind. 
Dann passiert alles sehr schnell. Durch Verrat wird der Herrscher ermordet und, auch wenn er gerade erst von seiner Herkunft erfahren hat, wird Jaarn mir nichts dir nichts von einem Fremden entführt. 
Nachdem er festgestellt hat, dass es kein Entkommen gibt, ergibt er sich seinem Schicksal und geht mit dem Fremden mit. Egal wo die beiden auftauchen, sein mysteriöser Begleiter Rugk genannt, hat in jedem Metier Freunde und wird immer mit höchstem Respekt und Wertschätzung begrüßt. 
Nun erklärt Rugk auch, wieso er Jaarn entführt bzw. aus der durch Verräter übernommenen Feste seines Vaters gerettet hat: Die Legende besagt, dass wenn das eherne Buch zu dem Füßen des Kriegsgottes niedergelegt wird alle Kriege enden. Doch der erste Held, der sich dieser Aufgabe verschrieben hatte, war auf Probleme gestoßen bei seinem Marsch. So musste er das Schwert benutzen und die mit eingeschmiedeten Geschichten gingen mit jedem Hieb eine verloren. Bevor die Aufgabe also erfüllt werden kann müssen diese Geschichten wieder eingesammelt werden. 
Auf diesem Weg begleitet Rugk also nun Jaarn und leitet ihn an. Viele Probleme stellen sich in den Weg und es ist in einem Land, das zum Teil auch vom Krieg lebt, nicht jeder damit einverstanden, dass der Krieg beendet wird. 
Insgesamt erzählt Christian von Alster eine spannende Fantasygeschichte. Leider bleiben für mich immer wieder Fragen im Verlauf der Geschichte. Die Protagonisten ergeben sich sehr Schicksalshaft in ihre Umstände. Selten wird ein warum oder wieso gefragt oder erläutert. Jaarn geht natürlich mit Rugk mit, da er klar gemacht bekommt, dass er alleine keine Chance hat und ein Entkommen unmöglich ist, aber so richtig hinterfrag wird nie, welche Motive Rugk überhaupt hat die Rolle zu spielen, die er übernimmt. auch wäre etwas mehr Hintergrund interessant gewesen im Verlaufe des Lesens. Rugk kann alles und weiß alles. Das macht in ganz bestimmt als die Figur die er darstellen soll aus. Auch das mysteriöse ist bestimmt gewollt. am Ende des Buches klärt sich auch auf, warum dies alles so ist. Auch geben die weiteren Figuren im Verlauf immer wieder Andeutungen von sich, dass mehr hinter Rugk steckt als man denkt und man alles verstehen würde, wenn man am Ende das Geheimnis erfahrt. aber mir fehlt hierbei das Gleichgewicht ein wenig. auch der Rest der Welt wird nicht wirklich erklärt, sondern nur als Tatsache dargestellt. Das hätte man bestimmt noch ein bisschen ausbauen können, auch wenn es bestimmt schwierig ist, hier dann nicht über das Ziel hinauszuschießen. 
Für mich bleibt als Fazit, dass das eherne Buch ein klassischer Fantasyroman ist, der  ganz bestimmt lesenswert ist. Für mich gibt es einige Schwächen. Hier und da könnten Welt und Figuren mehr ausgearbeitet sein, aber die Zeit sich zu erklären ist bei einem einbändigen Roman natürlich auch arg begrenzt. Trotzdem hat es Spaß gemacht den Roman zu lesen und ch werde ganz bestimmt ein Auge offenhalten nach weiteren Romanen von Christian von Aster.  Der letzte Schattenschnitzer steht schon mal auf der Wunschliste.