Rezension

Klassische Vampirsaga

Dhampir - Halbblut - Barb Hendee, J. C. Hendee

Dhampir - Halbblut
von Barb Hendee J. C. Hendee

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt

Magiere wächst bei ihrer Tante auf, als Bastard eines Barons, den sie nie kennen gerlent hat und einer jungen Magd, die bei ihrer Geburt gestorben ist. Nur Verachtung und Feindseligkeit begegnet ihr während sie aufwächst und so beschließt sie mit 16 Jahren, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen.

Mit dem Halbelfen Leesil zieht sie von Dorf zu Dorf und ziehen mit einem Gaunerstück den Bauern das letzte Geld aus der Tasche - sie geben vor, Jäger zu sein: Vampirjäger. Doch nach vier Jahren dieses betrügerischen Nomadenlebens will Magiere nur noch eins, in einer kleinen Taverne an der Küste ein ruhiges Leben führen; mit einem Dach über dem Kopf und einem Bett zum Schlafen. Als sie jedoch einen brutalen Angreifer tötet, ahnt sie nicht dass sie damit ihrem Namen als Vampirjägerin alle Ehre gemacht hat - und die Rache lässt nicht lange auf sich warten ...

Meine Meinung

Ich hatte das Buch schon viel zu lange auf meinem SuB liegen. Das Cover hatte mich damals magisch angezogen und obwohl ich eigentlich keine Vampirgeschichten lese, wollte ich diesem Buch eine Chance geben.
Die Story hat vom Klappentext her sofort an den Film "Brothers Grimm" erinnert, aber es ist eine sehr diffizile Vampirsaga der alten Schule. Mit Särgen, Heimaterde und mit Knoblauchwasser getränkten Holzpflöcken haben die Autoren alte Erinnerungen wach gerufen. Ich konnte mich recht schnell auf die düstere Atmosphäre einlassen, in der Magiere und Leesil sich als Gefährten übers Wasser halten und plötzlich in ein blutiges Schauspiel geraten, dass sie sich nie hätten vorstellen können.

Die Charaktere sind durchweg sehr gut durchdacht und detailreich geschildert. Es gibt neben der Jägerin und dem Halbelfen noch andere wichtige Protagonisten, aus deren Sichtweise abwechselnd, auch über ihre Vergangenheit, erzählt wird. Dadurch taucht man tief in die Handlung ein und kann sich gut mit den Figuren identifizieren. Jeder hat seine dunklen Geheimnisse, jeder verborgene Fähigkeiten, die es ans Licht zu bringen gilt und der Mut, sich gegen das vermeintlich Böse zu stellen, ist ihnen allen zu eigen. Manchmal verliert sich das etwas im Detail.

Die Spannung steigt vor allem ab der Hälfte des Buches und spart nicht an blutigen Details, ohne sich dabei in Effekthascherei zu verlieren. Alles geschieht logisch und Sinn entsprechend und zeigt zur Abwechslung mal eine urtümliche Vampirjagd, die ich mit Spannung verfolgt habe. Die Wirkung wird hier nicht mit großer Aktion oder wilder Abenteuer erzeugt, sondern mit subtiler Dramatik und der typischen Atmosphäre der klassischen Vampirfilme.

Fazit

Die Autoren haben mich hier in eine düstere, blutsaugende fiktive Welt geführt, die mir die traditionelle Vampirjagd wieder näher gebracht hat. Mit Holzpflöcken und Knoblauch, einer Vampirjägerin mit dunklem Geheimnis und den edlen Untoten selbst mit einer nachdrücklichen Vergangenheit wurde die Geschichte perfekt abgerundet. Ich bin schon gespannt auf den zweiten Band :)

© Aleshanee