Klassischer Chadwick
Bewertet mit 4.5 Sternen
"Die Braut des Ritters" ist die junge Maude le Vavasour, ein schönes Mädchen aus niederem Adel. Um die Jahrhundertwende vom 12. zum 13. Jahrhundert wird sie im normannischen England in erster Ehe mit Theobald Walter verheiratet. Obwohl er 30 Jahre älter ist, führen die beiden eine harmonische Ehe. Trotzdem verliebt Maude sich in Theobalds Knappen Fulke FitzWarin - was auf Gegenseitigkeit beruht.
Fulke kämpft um die Burg von Whittington, sein Erbteil, das der neue König Johann "Ohneland" I. jedoch ausgerechnet seinem ärgsten Widersacher zuweist. Die nächsten Jahre geht Fulke in den Untergrund und piesackt den König auf Robin-Hood-Manier.
Als Maudes Gatte stirbt, gerät sie in Gefahr, unfreiwillig die nächste Mätresse des Königs zu werden. Fulke schnappt sie diesem vor der Nase weg und heiratet die junge Witwe.
An Elizabeth Chadwicks Romanen gefällt mir besonders, wie sie das Leben ihrer kleinadeligen Protagonisten mit der ganz hohen Politik verschränkt. Sie nutzt die historischen Tatsachen - etwa König Johanns Kampf mit seinen Baronen um die Unterzeichnung der Magna Charta - um daran das Leben Fulkes und Maudes mit seinen Höhen und Tiefen nachzuzeichnen. Dass sie sich dabei auch einmal der dichterischen Freiheit bedient, ist völlig in Ordnung, schließlich gibt sie dies auch selber zu. So hat mir dieser 700 Seiten Schmöker wieder viel Lesevergnügen bereitet.