Rezension

Klassischer Cosy Crime in einem interessanten Setting

Mörderisch verspielt - Kristin McFarland

Mörderisch verspielt
von Kristin McFarland

Bewertet mit 5 Sternen

„Trefft keine Annahmen darüber, was wir wissen oder denken zu wissen. Denkt daran, ihr könnt nur sehen, was eure Rolle sieht. Versucht in diesem Fall auch zu sehen, was ein Ermittler sehen würde.“ – Was sonst eine Anleitung für unterhaltsame Crossplay-Rollenspiele ist, bekommt plötzlich eine völlig neue Bedeutung…

 

Autumn betreibt den Spieleladen „Ten Again“ in einer Shopping Mall, sie organsiert auch Rollenspiel-Abende, die sich über die gesamte Mall erstrecken. Sie liebt Spiele und sie mag ihre Spieler, die Kinder und jungen Erwachsenen, denen sie einen sicheren Raum für ihre fantasievollen Spiele gibt.

Doch es gab Streit in einem virtuellen Rollenspiel – und nun wird Wes, ein stiller, ruhiger Junge, tot in der Mall aufgefunden, zwei rote Einstiche im Nacken… Ist da ein Streit unter Spielern aus dem Ruder gelaufen? Oder steckt mehr dahinter?

 

Autumn steht selbst unter Verdacht. Um sich und ihre Spieler zu schützen und deren sowie ihren Ruf schnell wieder herzustellen, beginnt sie mit ihren treuesten Spielern und Mitarbeitern selbst zu ermitteln…

 

Mörderisch verspielt ist ein klassischer Cosy Crime in einem interessanten Setting. Ich musste erst mal kurz nachlesen, was es mit Crossplay auf sich hat, aber dann kam ich gut in die Geschichte. Wir finden alle Merkmale eines sanften Krimis, einen eher gemächlichen Anstieg der Spannung, langsame Ermittlungen, Befragungen – so wie ich es gern lese…

Ich mag die Protagonistin, ihre verspielte Seele, wie sie an ihrem Geschäft und ihren Kunden hängt und ihnen schöne Erlebnisse verschaffen will. Auch ein großes Highlight: Autumns Vater, der Steueranwalt der sie schon Mal in schönster Strafverteidiger-Manier aus einem Verhör boxt!

Rundherum findet sich eine sehr große Anzahl in Mitspielern, manchmal waren mir das fast zu viele, um sie auseinanderzuhalten.

 

Autumn ist empört, als die breite Masse nur allzu schnell die nerdigen Spieler verurteilt und ist bereit, für sie zu kämpfen. Doch rasch wird der Kampf ein persönlicher und als die Bedrohung näher rückt, hat mich die Handlung richtig gepackt.

Gegen Ende war ich mir des Mörders schon ziemlich sicher, doch auch hier hat mich die Autorin noch mal überraschen können!